Tja, was soll ich sagen.
Ich hatte einen Unfall mit dem Fahrrad, mein Vorderrad ist in die Straßenbahnschienen geraten und ich bin im Krankenhaus gelandet.

Wenn ich keinen Helm auf dem Kopf gehabt hätte und, wenn nicht alle meine Schutzengel grade bei mir gewesen wären, hätte es wirklich schlimmer ausgehen können, denn dass nichts gebrochen ist, grenzt wirklich an ein Wunder. Ich habe zahlreiche Prellungen, die verdammt weh tun, von Tag zu Tag mehr – was ich besonders blöd finde. Doch ich lebe noch! Und kann ganz viel Positives berichten von dem Moment an, in dem ich mitten auf der Straße lag und den Verkehr so lange aufgehalten habe, bis die Ersthelfer mich im Krankenwagen verstaut hatten. Die Polizei hat mein Fahrrad zu mir nach Hause gebracht, übrigens. Das nenne ich Service.

Es gibt Röntgenbilder von diversen Körperteilen und es gab ein MRT. Das alles habe ich via CD mit nach Hause nehmen können – nett oder?

In der Woche, die ich nun Zuhause bin und jeden Morgen erst einmal im Selbstmitleid schwimme, hat mir viel Zeit zum Nachdenken gebracht, denn ich habe alle meine Termine verschieben müssen.

Mir ist heute bewusst, dass es da eine Erschöpfung gibt, der ich nie wirklich Aufmerksamkeit geschenkt habe. Sie hat sich in den vergangenen 12 Jahren so langsam aufgebaut, ist mein Eindruck. Das war die Zeit, in der ich mein Fotostudio und somit mein Business aufgebaut habe.
Jetzt habe ich mein Studio in meiner Wohnung, was wunderbar funktioniert und fühle mich irgendwie „angekommen“. Dieses Gefühl muss auch die Schleusen geöffnet haben, die es der Erschöpfung ermöglichten, von mir wahrgenommen zu werden. So meine heutige Einschätzung. Vor einem Jahr, da hatte ich eine REHA, habe ich mich ähnlich gefühlt wie im Moment, doch nach der REHA bin ich voll durchgestartet mit meinem Göttinnen Projekt, das ich beenden musste, als ich zu erschöpft war, um weitermachen zu können. Ich dachte, ich hätte mir mit dem Projekt zu viel vorgenommen, doch die Erschöpfung ging eben doch tiefer, wie mir jetzt klar wird.

Könnt ihr euch vorstellen, dass in der letzten Zeit meine Lust zum Fotografieren immer weniger wurde? Ich habe diesen schleichenden Prozess ganz entfernt wahrgenommen, konnte mir jedoch keinen Reim darauf machen. Jetzt kann ich es aussprechen und schreiben: Ereignisse der letzten Monate und Jahre haben mich total erschöpft und ich muss mich dringend erholen.

Ich habe eine hohe Resilienzfähigkeit, das ist mir bewusst, ich muss Heilung einfach nur zulassen. Das ist das Problem. Doch „Gefahr erkannt“ bedeutet „Gefahr gebannt”. Oder?

Meine geprellten Gelenke täglich moderat zu bewegen bringt Heilung an dieser Stelle. Ich habe auch einen Osteopathen in der Nähe, bei dem ich schon einen Termin hatte und weitere haben werde. Ich schlucke Schmerztabletten, wenn es nicht anders geht. Achte darauf genug zu trinken und überlege mir, was ich mir wünsche und worauf ich meinen Focus richten soll, denn das ist mir nicht so klar. Ich denke viel über meine Fotografie nach, schaue mir meine bisherige Arbeit an und überlege, was ich und ob ich was ändern möchte.

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