Ja, ich finde es berechtigt, mir Blumen zu schenken, denn ich bin stolz auf mich.

Über meine Gesundheit habe ich hier schon öfter berichtet. Seit 5 Jahren habe ich z.B. einen Typ2-Diabetes, die ich im Moment endlich im Griff habe, so scheint es mir und was mich sehr glücklich macht. Lange Zeit musste ich Insulin spritzen und habe an Gewicht zugelegt, was mich sehr unglücklich gemacht hat. Vor allem habe ich mich unfähig gefühlt, weil ich nicht in der Lage schien, was an dieser Situation zu verändern, denn egal, was ich tat, meine Zuckerwerte bleiben hoch. Anhaltend hohe Blutzuckerspiegel können langfristig zu Schäden an Nerven, Blutgefäßen, Nieren, Augen und anderen Organen führen. Trotz meiner regelmäßigen Besuche in der Muckibude war es mir nicht möglich, mein Gewicht zu reduzieren, was sehr frustrierend war.

Doch die Besuche in der Muckibude waren nicht umsonst, wie sich bei meinem Fahrradunfall vor 2 Jahren herausstellte, denn ich habe mir nichts gebrochen, hatte nur sehr viele, sehr schmerzhafte Blutergüsse. Was zu einem extremen Bewegungsmangel führte, der wiederum zu einem Abbau meiner Muskulatur beitrug. Das hatte ich lange Zeit nicht bemerkt oder verdrängt. Und ich nahm an Gewicht zu.

Am 5. März 2024 wog ich 121,3 kg. Aktuell habe ich insgesamt fast 14 kg abgenommen und meine Skelettmuskulatur hat zugenommen. Die Abnahme kommt daher, dass ich ein bestimmtes Medikament verschrieben bekommen habe.

Ich bekomme Tirzepatid, das ist ein dualer GLP-1/GIP-Agonist, umgangssprachlich wird es auch Abnehmspritze genannt. Tirzepatid ist der erste duale GIP/GLP-1-Rezeptor-Co-Agonist, der in den USA, Europa und den Vereinigten Arabischen Emiraten für die Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen ist. Ich habe selbstverständlich nach Studien gesucht und diese auch gefunden: Fünf klinische Studien mit Typ-2-Diabetikern (SURPASS 1–5) haben gezeigt, dass Tirzepatid sowohl HbA1c als auch das Körpergewicht um Werte senkt, die für eine einzelne Person beispiellos sind. Die Studien zeigen auch, dass Tirzepatid die Insulinempfindlichkeit verbessert und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringert. Insgesamt eröffnet das Ausmaß der Auswirkungen von Tirzepatid auf Blutzucker und Gewichtsverlust eine neue Ära in der Diabetestherapie. Was bedeutet GIP-Analogon mit Zweifach-Agonismus?

GIP steht für Glukoseabhängiges insulinotropes Peptid. Es ist ein Hormon, das im Darm produziert wird und dem Körper hilft, Insulin zu produzieren, wenn es benötigt wird. Analogon bedeutet, dass es eine Substanz gibt, die ähnlich wie GIP wirkt, aber künstlich hergestellt ist. Dieses Analogon ahmt die Wirkung von natürlichem GIP nach. Zweifach-Agonismus bedeutet, dass diese Substanz nicht nur auf einen Rezeptor wirkt, sondern auf zwei verschiedene Rezeptoren. In diesem Fall wirkt das Analogon sowohl auf den GIP-Rezeptor als auch auf den Rezeptor für GLP-1. Ein GIP-Analogon mit Zweifach-Agonismus ist ein Medikament, das so wirkt wie das natürliche Hormon GIP, aber gleichzeitig auch die Wirkung von GLP-1 nachahmt. Es hilft dem Körper, besser auf Zucker zu reagieren, indem es die Insulinproduktion verbessert.

Das Medikament wird von der Firma Eli Lilly unter der Bezeichnung Mounjaro für die Behandlung von Typ-2-Diabetes angeboten. Bisher gibt es keine anderen Hersteller, die Tirzepatid-basierte Medikamente anbieten. Unangenehm ist nur, dass dieses Medikament gastrointestinale Störungen verursacht. Bei mir sind es hauptsächlich sehr unangenehme Blähungen im Magen und Darm. Diese Nebenwirkung ist bekannt und soll im Laufe der Zeit abnehmen. Ich habe offensichtlich einen sehr empfindlichen Magen und auch mein Darm ist für Störungen anfällig, darum musste ich mich verstärkt darum kümmern, was ich tun kann, um diese Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten. Ich habe Aminosäuren gefunden, die dem Darm bei seiner Arbeit helfen. Wenn ich darauf achte, was ich esse und dies nur in kleinen Portionen, dann geht es mir gut. Schlimm war der gastroösophagealen Reflux (GERD)der damit zusammenhängt, dass das Medikament auch für eine  Verzögerung der Magenentleerung sorgt.
Inzwischen esse ich nur noch sehr wenig und sehr sehr sehr kleine Portionen. Sobald ich mich nicht daran halte, weil es mir so gut schmeckt, bekomme ich Probleme.

Seit drei Wochen habe ich nun kontinuierlich Bewegung. Ich gehe in die Muckibude, habe einmal in der Woche Rehasport und mache online einen Bewegungskurs, habe also jeden Tag Bewegung, wobei ich gerne noch mehr davon hätte. Mein Gefühl ist auch, dass ich sicherer auf meinen Füßen stehe und mir Bewegungen leichter fallen.

Seit gestern habe ich eine neue Matratzenauflage und wurde heute Morgen ohne Rückenschmerzen wach – ein so gutes Gefühl.

Und das alles ist wohl Grund genug für BLUMEN!

Gerade habe ich nach Studien gesucht, die untersuchen, ob es einen Zusammenhang gibt, zwischen Krebserkrankungen an Darm, Leber oder Pankreas und der Behandlung mit Tirzepatid. Alle Studien zeigen nur positiver Veränderungen und keine bestätigt eine Gefahr an Krebs zu erkranken. Trotzdem habe ich meinen Arzt gebeten, mich diesbezüglich durch entsprechende Untersuchungen zu beruhigen.

Was mich ein wenig unzufrieden sein lässt ist, dass es derzeit keine spezifischen Studien gibt, die belegen, dass Tirzepatid die Arbeit der Bauchspeicheldrüse so verbessert, dass das Medikament irgendwann verzichtbar wird. Die vorhandenen Studien zeigen, dass Tirzepatid die Insulinproduktion und -empfindlichkeit verbessert, was zu einer besseren Blutzuckerkontrolle führt. Langfristige Daten, die eine dauerhafte Verbesserung der Pankreasfunktion und somit eine mögliche Absetzung des Medikaments belegen, sind jedoch nicht verfügbar​.

Trotzdem kann ich sagen: Es geht mir recht gut.

Im Oktober wird es eine Ausstellung an der Uniklinik in Düsseldorf geben und ich werde meinen Fokus verstärkt auf die Erarbeitung eines Werkverzeichnisses meiner in 60 Jahren entstandenen Fotografien richten. Darauf freu’ ich mich tatsächlich.

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