Roma, non basta una vita !!

 

Wie immer ist es für mich erstaunlich, wie das Aussehen und die Ausstrahlung einer Frau sich verändern, wenn sich die Frisur ändert. So war es auch bei Hanna, die ihr Haar immer zu einem Zopf gebunden trägt, doch als sie ihr Haar öffnete wird dessen ganze Pracht sichtbar und Hanna wird eine andere Frau.

Ihre Kindheit beschrieb sie, wie das Leben in Bullerbü. Ihr weiteres Leben ist von einer reichen Vielfalt an Erfahrungen und Leidenschaften geprägt. Mit 72 Jahren strahlte sie eine Aura der Gelassenheit und der tiefen Verbindung zur Kunst aus, die in jedem Detail ihres Lebens spürbar war.

Geboren in einer Zeit, in der das Leben noch einfach und unschuldig erschien, fand sie schon früh eine Leidenschaft für die Künste. Mit 7 Jahren erhielt sie ihre erste einfache Kamera, die den Grundstein für eine lebenslange Liebe zur Fotografie legte.

Nach dem Abitur machte sie eine Ausbildung zur Holzbildhauerin, die sie mit einem Gesellenbrief abschloss. Danach studierte sie Kunst und Deutsch.
Das Leben führte sie nach und nach durch verschiedene Stationen. Sie lebte acht Jahre lang in der Schweiz, wo sie eine Familie gründete.
Ihre späteren Reisen führten sie oft nach Rom. Die Stadt, mit allen kulturellen Schönheiten wie Architektur, Kunst und Musik bezeichnet sie als ihre Leidenschaft.

Trotz ihrer Liebe zur Kunst fand sie auch Erfüllung in einem ganz anderen Bereich: der Pädagogik. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland ließ sie sich an einer Schule für verhaltensauffällige Kinder anstellen und unterrichtete dort mit Hingabe und Geduld, auch wenn sie dabei die Abgründe des menschlichen Seins erlebte. Ihre Erfahrungen prägten sie, ließen sie reifen und stärkten ihre Empathie für die Menschen um sie herum.

Das Altern war für sie kein Tabu, obwohl sie sich manchmal Sorgen darüber machte, was die Zukunft bringen würde, wenn sie ihre Mobilität verlieren sollte. Ihre dichten, wunderschönen weißen Haare lässt sie nun ungefärbt wachsen, eine Erinnerung an die Vergänglichkeit und die Schönheit des Lebens.

Musik war für sie ebenso wichtig wie die Kunst. Sie liebte es, in Rom Konzerte zu besuchen und ihre Djembe-Trommel zu spielen, die einen Klang der Freiheit und des Ausdrucks in die Welt brachte.

In späteren Jahren spürte sie, dass ihre kreativen Kräfte nachließen, dass die Arbeit mit Holz und Metall nicht mehr so leicht von der Hand ging wie einst. Doch ihre Leidenschaft für die Kunst und die Fotografie ließ nicht nach. Sie fand neue Wege, ihre Kreativität auszudrücken.

In all ihren Werken und Erfahrungen reflektierte sie die Themen, die ihr Leben prägten: Vergänglichkeit, Transparenz, Schichten und Oberflächen. Für sie war die oberste Schicht nie die interessanteste – es war das, was darunter verborgen lag, das sie faszinierte und inspirierte.

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