Endphase


Ein Wort, das nach Zielgerade klingt – nach Atem anhalten, nach einem letzten Sprint. Doch in mir fühlt es sich anders an. Eher wie ein Innehalten. Ein Schauen:
Was ist geworden?
Was darf noch hinein?
Und was lasse ich jetzt so stehen, wie es ist?

Die Endphase ist kein Endpunkt. Sie ist ein Schwebezustand. Ein Raum, in dem sich Entwürfe verwandeln, Seiten plötzlich Gewicht bekommen, Worte auf einmal anders leuchten. Ich blättere durch das Manuskript, sehe die Fäden, die sich über Jahrzehnte durch mein Leben ziehen – Frau. Mutter. Fotografin. – und merke: Es ist nicht nur ein Buch, das sich schließt, es ist auch ein Fenster, das sich öffnet.

In dieser Phase kommt vieles zusammen: Zweifel und Klarheit, Müdigkeit und Freude, das Gefühl, endlich am Ziel zu sein – und gleichzeitig weiterhin nicht angekommen. Es ist, als stünde ich an einer Schwelle. Hinter mir die Arbeit der letzten Monate. Vor mir das gedruckte Buch, das bald in den Händen liegen wird.

Endphase heißt für mich: Vertrauen lernen. Vertrauen, dass genug gesagt ist. Vertrauen, dass die Worte tragen. Vertrauen, dass das Buch jetzt seinen eigenen Weg gehen darf.
Und vielleicht bedeutet Endphase auch dies: zu begreifen, dass ein Ende immer zugleich ein Anfang ist. Das Buch wird bald gedruckt sein. Doch was es dann auslöst, welche Resonanzen es findet, welche Gespräche daraus entstehen – das beginnt erst.

Wer Teil dieses Anfangs sein möchte: Hier geht es zur Vorbestellung meines Buches.

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