


Sprachkritik als Machtkritik
Senta Trömel-Plötz hat schon in den 1970er Jahren gezeigt: Sprache ist nie neutral. Sie spiegelt Machtverhältnisse wider und wirkt auf sie zurück. Wer sprachlich nicht vorkommt, verschwindet auch im Denken der Gesellschaft. Das generische Maskulinum hat Frauen jahrzehntelang unsichtbar gemacht. Jetzt erleben wir etwas Ähnliches – paradoxerweise im Namen der Inklusion. Plötzlich sind Frauen nicht mehr Frauen, sondern „Menschen mit Uterus“. Oder: FLINTA.
FLINTA – ein deutsches Akronym
Neuerdings verschwinden Frauen in dem Kürzel FLINTA: Frauen, Lesben, Intersexuelle, Nichtbinäre, Transgender, Agender. Eine Wortschöpfung deutscher Gründlichkeit, ohne Entsprechung in anderen Sprachen. Sie soll Vielfalt abbilden – und degradiert dabei die Bevölkerungsmehrheit, Frauen, zu einer Minorität unter vielen. FLINTA klingt zudem unangenehm nach „Flinte“ und „Flintenweibern“ – Kampfbegriffe, mit denen Frauen schon immer abgewertet wurden. In queerfeministischen Kreisen ersetzt FLINTA zunehmend das Wort Frau. Aber warum sollten Frauen, die mehr als die Hälfte der Menschheit ausmachen, sich in einem Buchstabensalat auflösen lassen?
Das Recht auf Selbstbezeichnung
Auch Frauen haben ein Recht auf Selbstbestimmung und Selbstbezeichnung. Ich habe mich immer Fotografin genannt, um sichtbar zu bleiben – auch wenn Kolleginnen sich als „Fotograf“ bezeichneten. Es ist kein Detail, sondern eine politische Entscheidung:
- Werden Frauen noch als Frauen benannt?
- Oder verschwinden sie wieder – diesmal in Akronymen und inklusiven Sammelbegriffen?



Frauen sind keine Minderheit.
Frauen sind keine Restkategorie.
Frauen sind nicht bloß „Menschen mit Uterus“.
Sprache entscheidet, ob wir vorkommen. Und wie.
Bevölkerung & Frauen
- Deutschland hat etwa 84 Millionen Einwohner.
- Frauen machen ca. 50,62 % der Bevölkerung aus.
LGBTQ+ / queer
Eine neuere Umfrage (Ipsos LGBT+ Pride Report) schätzt:
- ca. 12 % der Bevölkerung in Deutschland identifizieren sich als LGBTQIA+ (also lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, nicht-binär, pansexuell, asexuell etc.)
- Davon fühlen sich 5 % zum gleichen Geschlecht hingezogen (homosexuell)
- 4 % bezeichnen sich als bisexuell
- 1 % pan- oder omnisexuell bzw. asexuell
- Und 1 % der Deutschen gibt an, sich nicht als männlich oder weiblich zu identifizieren, also als transgender, nicht-binär oder genderfluid.
Lesben & Homosexuelle
- In einer Umfrage gaben 3,3 % an, homosexuell oder überwiegend homosexuell zu sein (3,1 % der Männer, 3,5 % der Frauen).
- Anteil der Frauen, die sich als lesbisch bezeichnen: 3,5 % laut derselben Umfrage.
Transgender & Nicht-Binär
- Wie oben: etwa 1 % identifizieren sich als transgender, nicht-binär oder genderfluid.
- Es gibt keine belastbaren offiziellen Daten, die genau trennen, wie groß der Anteil nur der Transgender oder nur der Nicht-Binären ist (oft werden diese Kategorien zusammen kombiniert).