Diakonissen in der Menschenkette 1984

Es war eine der ersten Großaktionen der Friedensbewegung im Hunsrück und machte öffentlich, was sich in dieser Region im Zusammenhang mit dem Nato-Doppelbeschluss abspielte. 96 Cruise Missiles sollten in der Nähe von Hasselbach stationiert werden. Dagegen richtete sich der Protest. Es gab damals schon viele Stammtische der Friedensbewegung überall im Hunsrück, die gut organisiert und vernetzt waren. Und so gelang die Menschenkette von Hasselbach nach Duisburg. Duisburg darum, weil bekannt geworden war, dass Krupp und Mannesmann beschlossen hatten, über 6000 Arbeitsplätze an diesem Standort abzubauen.

Im Oktober 1836 eröffnen Theodor Fliedner und seine Frau Friederike in Kaiserswerth das Mutterhaus der Diakonissen. Unverheirateten Frauen wurde hier die Möglichkeit einer  Berufsausbildung ermöglicht: Krankenpflege und Erziehungsarbeit. Die Frauen verpflichteten sich zu einem einfachen Lebensstil, der Ehelosigkeit und dem Gehorsam. Sie trugen meist eine Schwesterntracht, die gewöhnlich aus einem dunkelblauen, grauen oder schwarzen Kleid, einer Schürze und einer weißen Haube bestand. Diakonissen scheinen 1984 ein Anachronismus zu sein und eine Menschenkette die aktuelle Form des Protestes – wie kam beides  zusammen?

1988, zum gleichen Zeitpunkt als mein Studium begann, war diese Fotografie von mir Teil der großen STERN-Ausstellung: „STERN BILDER – 40 Jahre Bild-Journalismus in der BRD“. Die Fotografie hatte mir schon als Doppelseite im Magazin den Atem stocken lassen. Eine Doppelseite im Stern zu haben, war in dieser Zeit ein großer Erfolg, und ich frage mich heute, wieso ich daran nicht anknüpfen konnte.

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