Ein Freund hatte etwas zu meinen Göttinnen Portraits geschrieben. Ich fand seine Worte so beeindruckend, dass ich sie gepostet habe, er hat geschrieben:
„ Weißt Du, welcher Satz mir in den Sinn kam, als ich die Bilder wirken ließ? »Bis jetzt war ich umweltverträglich. Die Zeit ist reif, mich voll und ganz zu zeigen.« … Diese Energie kommt bei mir an. Und die »ganzen« Frauen, die, die ihre Rolle voll einnehmen, haben auf mich eine fast überirdische Ausstrahlung.“
Seine Worte haben mich glücklich gemacht, weil ich mich so gut verstanden fühlte.
Dann kam ein Kommentar von einem Mann:
„Liebe Beate, noch toller fände ich deine Aktion, wenn dabei mehr die Ausstrahlung der Frau – und weniger deren Ausstattung – die Königin dokumentieren würde.“
Ich habe angemerkt, dass er der erste sei, der die „Ausstrahlung“ zu undeutlich fand.
Seine Antwort:
„Beate Knappe Ich habe nicht mangelnde Ausstrahlung angesprochen, sondern, dass ich hier weiteres Potenzial sehe. Und genau da darin liegt doch die Herausforderung eines Fotografen/einer Fotografin. Schließlich bist du keine Stylistin.“
Dann hat er noch geschrieben:
„… Die Körperhaltung – speziell die Position der Hände und die Stellung der Beine – verbinde ich nicht mit königlich. Eine Großaufnahme deiner Augen würde u.U. mehr Königin zeigen. Meine Meinung. Aber es steht mir nicht zu – und ist auch nicht mein Ansinnen – hier die Arbeit von Beate zu kommentieren.“
Anfänglich hat mich seine männliche Überheblichkeit wütend gemacht. Dann stellte sich heraus, dass er den Text, in diesem Beitrag, nicht gelesen hatte. Ok. Ich kenne dieses Phänomen in den sozialen Medien, Menschen reagieren ohne den Inhalt überhaupt erfasst zu haben. Dann schreibt er „Aber es steht mir nicht zu – und ist auch nicht mein Ansinnen – hier die Arbeit von Beate zu kommentieren“ – doch tut er genau das. Sein Kommentar war männlich, stereotype und überheblich. Ich war fassungslos und mir sind nicht gleich die passenden Worte zur Erwiderung eingefallen.Ich hatte den Verdacht, er sei einfach ein Troll, der versucht die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, letztendlich hat sich das für mich auch bestätigt. Mich hat seine Art geärgert, die einige Frauen dazu gebracht hat, zu erklären und zu begründen. So machen es Männer gerne, wenn sie uns herabsetzen wollen. Eine Frau, die ich als Göttin portraitiert habe, hat dann folgendes geschrieben:
“... ihr Kommentar hier spiegelt wieder, was sie auf den Bildern sehen.
Ich möchte ein wenig schildern wie ich es erlebt habe, eben aus der Sicht einer Frau.
Auch ich habe mich auf diese Weise für ein Göttinnenportrait ablichten lassen und diese Erfahrung für mich genossen.
Genau durch diese Accessoires und durch das Einnehmen einer Haltung, die nicht meine Alltagshaltung ist, konnte ich auch die Göttin in mir spüren. Die wohlwollenden Worte Beates verstärkten das Gefühl noch.
In jeder Frau steckt eine Göttin, durch diese sparsam eingesetzten, jedoch effektiven Accessoires wurde sie mir bewusster.
Die Hände im Schoß mit der Frucht ist so ein reines Symbol für die weibliche Form der Fruchtbarkeit und dem Nährenden, das ich mich darin auch als Göttin erfahren konnte.
Sich in der Reihe der Göttinnen zu sehen, die in ihrer Unterschiedlichkeit zur Einheit werden ist für mich ein stärkendes Gefühl der Schwesternschaft.
Alle Accessoires und Haltungen stellen die Weibllichkeit der Göttin in den Vordergrund… und genau das ist das was uns Frauen eint, bei aller Unterschiedlichkeit.
Für mich, eine wunder-volle Erfahrung, für die ich dankbar bin.
Und es geht nicht um mehr rausholen, sondern (für mich) um die Betonung auf das Wesentliche und genau das ist geschehen.”
Das hat mich sehr berührt.