Hoffnung ist ein flüchtiges Licht im Dunkeln, ein Versprechen auf Morgen, ein innerer Kompass, der uns durch unruhige Zeiten lenkt. Sie ist weder naiv noch weltfremd – im Gegenteil, sie ist tief verwurzelt in unserer Existenz. Ohne Hoffnung fehlt uns die Kraft, Krisen zu überwinden, nach vorn zu blicken oder überhaupt den nächsten Schritt zu tun.
Doch was genau ist Hoffnung? Ist sie nur ein vages Gefühl, eine Illusion, die uns vor der Realität schützt? Oder ist sie eine echte, gestaltbare Kraft, die unser Handeln und Denken prägt? Hoffnung ist mehr als reines Wunschdenken. Sie ist eine Haltung, eine Entscheidung, sich nicht von Angst oder Resignation bestimmen zu lassen. Sie entsteht aus der Überzeugung, dass Wandel möglich ist – und es sich lohnt, für diesen Wandel einzustehen.

Gerade in der heutigen Zeit, die von Unsicherheit, Krisen und globalen Herausforderungen geprägt ist, brauchen wir mehr Hoffnung denn je. Sie gibt uns die innere Widerstandskraft, die wir benötigen, um mit Rückschlägen umzugehen, Lösungen zu suchen und weiterhin an das Gute im Menschen zu glauben. Hoffnung ist kein Automatismus – sie muss genährt werden, durch gelebte Solidarität, durch kleine Erfolge, durch den Glauben an eine Zukunft, die wir aktiv mitgestalten können.
Hoffnung bedeutet nicht, die Augen vor der Realität zu verschließen. Sie bedeutet vielmehr, sich ihr mit offenem Blick zu stellen, ohne sich lähmen zu lassen. Wer hofft, bleibt in Bewegung, bleibt neugierig, bleibt bereit, Brücken zu bauen, anstatt Mauern zu errichten. Hoffnung ist kein leeres Versprechen, sondern eine Einladung, selbst Teil der Veränderung zu sein.

Wofür brauchen wir Hoffnung?

Sie ist das, was uns morgens aufstehen lässt, uns motiviert, uns mit anderen verbindet. Sie ist der Funke, der neue Ideen entstehen lässt, der uns nach vorn treibt, wenn alles andere ins Stocken gerät. Hoffnung hat eine sanfte, aber unbeugsame Kraft. Sie mag leise sein, aber sie ist unerschütterlich.
Gerade jetzt, in einer Welt, die oft aus den Fugen zu geraten scheint, sollten wir nicht unterschätzen, welche Macht die Hoffnung hat. Sie ist keine schwache Sehnsucht, sondern ein mutiges Festhalten an der Möglichkeit des Guten.

Sie ist der Anfang von allem, was wir verändern können – in uns selbst und in der Welt.

In meinen montags und freitags stattfindenden Embodiment Workshops hat eine Teilnehmerin gerade dieses Gedicht veröffentlicht und mir erlaubt es auch hier zu veröffentlichen:

Menschenkette

Ihr werdet meinen Hass nicht kriegen
ihr verdient ihn euch mit jedem Tag
doch werden eure Taten schwerer wiegen
wenn ich noch meine Werte hab
jetzt ist die Zeit zu wählen
und ich wähle Licht
und kann so viele andre zählen
allein im Dunkeln sind wir nicht

ihr könnt uns nicht mehr länger blenden
in eure Irre führt kein Weg
mit eurem Wort wird es nicht enden
ihr sagt nicht, was geschrieben steht
den kalten Hass, den alten
habt ihr uns wieder neu serviert
das Nazi-Erbe zu verwalten
ist auch das Image aufpoliert

wir bilden Banden, große, kleine
wir finden uns in dunkler Nacht
wir sind schon lang nicht mehr alleine
wir sind zusammen aufgewacht
wir malen, tanzen, singen Lieder
wir schreiben und wir ziehen los
und wenn wir sagen niemals wieder
dann machen wir uns selber groß

Und wenn wir auf die Straße gehen
ein jeder Platz von uns besetzt
dann wissen wir, wofür wir stehen –
nie wieder das ist jetzt

 Kathrin Rauschning

logo

Melden Sie sich hier zu meinem Newsletter an und bleiben Sie informiert.

You have Successfully Subscribed!