Vor ein paar Tagen habe ich einen Beitrag über Hoffnung geschrieben. Da ging es mir um die politische Situation in unserem Land und um die Frage, wie wir trotz schwieriger Umstände Zuversicht bewahren können. Doch das Thema Hoffnung ist weit größer als Politik. Es betrifft wie alles auch mein ganz persönliches Leben, meine Träume, meine Erwartungen – und den Umgang mit Enttäuschungen.
Seit dem letzten Jahr arbeite ich intensiv an meinem Werkverzeichnis. Ich sichte, was da ist. Ein wichtiger Schritt, um mein umfangreiches fotografisches Archiv zu ordnen und sichtbar zu machen. Mit viel Vertrauen habe ich einen Antrag auf finanzielle Unterstützung gestellt, fest davon überzeugt, dass er bewilligt wird. Doch dann kam die Nachricht: eine Ablehnung. Keine Förderung. Kein Zuschuss.
Das war ein wirklich harter Schlag. Ich hatte mich darauf verlassen, hatte darauf gebaut. Die Enttäuschung traf mich mit voller Wucht. Plötzlich stand die Frage im Raum: Was jetzt? Gebe ich auf? Lasse ich die Hoffnung fahren?
Die Wahrheit ist: Ich muss mich sehr zusammenreißen. Dieses Jahr war ohnehin schon emotional fordernd, mit Momenten, die mich an den Rand eines Abgrunds gebracht haben. Ich möchte nicht wieder abstürzen, möchte mich nicht in Resignation verlieren.
Aber was kann ich tun?
Vielleicht bedeutet Hoffnung nicht, dass alles immer so klappt, wie wir es erwarten? Vielleicht liegt ihre Kraft genau darin, dass sie uns hilft, nach Rückschlägen aufzustehen. Dass sie uns Wege zeigt, die wir vorher nicht gesehen haben. Ich werde die Arbeit an meinem Werkverzeichnis nicht aufgeben, sicher nicht. Vielleicht finde ich andere Möglichkeiten der Unterstützung, vielleicht muss ich einen neuen Plan schmieden. Vielleicht liegt sogar eine versteckte Chance in dieser Enttäuschung? Ich weiß es bisher nicht. Momentan fühle ich mich leer und kraftlos, aber ich hoffe, dass ich den Mut finde, weiterzumachen.
Da ist ja auch die Aussicht auf die Ausstellung in Chemnitz. Doch auch die Durchführung ist an eine finanzielle Unterstützung geknüpft. Noch weiß ich nicht, wie es weitergeht, aber ich werde mich auf die Suche nach Wegen machen. Denn Hoffnung bedeutet nicht, dass der Weg einfach ist – sondern dass ich ihn trotzdem gehen werde.