Der Muttertag hat sich seit 1914, beginnend in den Vereinigten Staaten, in der westlichen Welt etabliert. In Deutschland wurde der Muttertag 1922/1923 vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber mit Plakaten „Ehret die Mutter“ in den Schaufenstern etabliert und – betont unpolitisch – als Tag der Blumenwünsche gefeiert. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Feier des Muttertags mit der Idee der „germanischen Herrenrasse“ verknüpft.

Der Muttertag ist ein Tag zu Ehren der Mutter und der Mutterschaft? Ehrlich?

Die Floristenverbände in Deutschland haben den zweiten Sonntag im Mai als Muttertag festgelegt. Ich konnte lesen, dass jeder Deutsche im Schnitt 25 Euro für Muttertagsgeschenke ausgibt. Obwohl der Trend hin zu Sachgeschenken geht, werden immer noch größtenteils Blumen verschenkt. So werden in der Muttertagswoche nach Angaben der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle in Deutschland bis zu 130 Millionen Euro Umsatz mit Schnittblumen erzielt.

Das also ist der Muttertag, ein umsatzstarker Tag für Blumengeschäfte?

Es geht nicht wirklich darum, das Muttersein zu feiern. Denken wir doch nur an die desaströse Situation für Hebammen in unserem Land. Oder daran, wie wenig Wertschätzung Care-Arbeit erfährt. Ich bin Mutter und ich bin Großmutter und ich liebe es. Schwangere Frauen waren mir mit das Liebste vor der Kamera und ich finde die Möglichkeit, Mutter zu sein, etwas Wunderbares, möchte das aber nicht mit dem Umsatz der Floristen in unserem Land verbinden.