Beim Frühstücken habe ich früher Zeitung gelesen. Nun sehe ich öfter nach, was es in FB Neues gibt und verliere mich dann oft im Lesen. Heute Morgen z.B. bin ich auf einen Blogartikel aufmerksam geworden, der mein Herz hat singen lassen. FB Freunde hatten ihn gefunden, ich denke, es war Hier.

„Wie will man denn ohne Sicherheit sein Leben gestalten? Er {der Leiharbeiter} lebt in dauerhafter Angst, dass er morgen nicht mehr gebraucht würde. Und das macht ihn kaputt.“  sagte Frau Sina Trinkwalder.

In diesem Blockbeitrag nahm die Autorin Nancy Nielsen, Bezug auf ihre persönlichen Erfahrungen als Unternehmerin: „Am Ende des Tages hängt meine eigene Existenz daran und manchmal bin ich wütend angesichts der Ignoranz und Arroganz der Gesellschaft und des Staates gegenüber uns Unternehmern und Selbstständigen. Vor allem Frauen haben immer wieder das Nachsehen.“
In ihrem, wirklich lesenswertem, Artikel finde ich mich wieder und erkenne, dass das, was ich bisher hauptsächlich für mein persönliches Problem hielt, durchaus ein objektives ist.

„Oder, dass ich als Alleinerziehende, ohne die Unterstützung meiner Eltern gar keine Chance auf die Realisierung meines Unternehmeralltages hätte.“

„Nicht wenige leben in Wahrheit vom Gehalt des Ehepartners. Einfach, weil das Geschäft sich zu manchen Zeiten gerade selbst so trägt. Für die Unternehmerin selbst bleibt da nichts mehr übrig.“

„Aber was ist mit denen ….die keinen Partner haben, der sie absichert im Notfall?“ verdienen meist trotzdem weniger als den Mindestlohn.“ „ …für sie gibt es keinen vollen Lohnausgleich bei Schwangerschaft oder Krankheit.

„Wo bei Arbeitnehmern der Staat hilft, klafft für den Selbstständigen und den Unternehmer ein riesiges Loch. Natürlich kann man sich für manches privat versichern, aber oft reicht das Verdiente ja gerade mal zum Leben. Wovon dann also Vorsorge betreiben? Abgesehen davon, dass sich viele Risiken nicht einmal absichern lassen. Von Altersvorsorge ganz zu schweigen.“

„Und oben drauf kommt noch die Häme. Von all denen, die es schon immer besser gewusst haben. Die dem Gescheiterten noch erklären, warum und wieso sein Konzept ja nett gedacht war, aber eh nie funktionieren konnte. „

„Wie will man denn ohne Sicherheit sein Leben gestalten? Wir leben in dauerhafter Angst einen Fehler zu machen, einen Kunden zu erwischen der nicht zahlt … Wie viele Tage des Jahres wir mit Problemen ins Bett gehen, die uns nicht schlafen lassen. Und wenn wir krank sind, stehen wir trotzdem auf, weil wir gebraucht werden. Existenzangst macht kaputt.“

Ach, ich könnte zitieren und zitieren, lies einfach selbst diesen Artikel und schreibe mir gerne, was du zu diesem Thema denkst. Ähnlich wie die Autorin würde auch ich sagen: Ja, ich habe mich entschieden, freiberuflich Portraitfotografin zu sein. Nein, ich habe nicht gewusst, dass es so hart werden würde. Trotzdem möchte ich nichts anderes mehr machen.

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