28. Februar 2022

Der Tag, an dem mein linkes Auge operiert worden ist. Es war absolut unproblematisch und überhaupt kein Drama. Die ersten Tage habe ich mich dann auch geschont, doch dann ging es los mit der geplanten Umräumaktion in meiner Wohnung.

Seit Oktober 1989 wohne ich in dieser Wohnung. Als ich eingezogen bin, war da meine Tochter, die ein eigenes Zimmer bekam, und ich hatte einen Raum, der war mein analoges Fotolabor, den damals habe ich als Fotografin analog gearbeitet.

Meine Tochter hat inzwischen eine eigene Familie und zwei wunderbare Kinder und ich arbeite seit lange schon digital.
Diese Wohnung ist schon mehrfach umgestaltet worden. Eine wirklich große Aktion fand statt, als ich die gesamte Wohnung mit Linoleum habe auslegen lassen. Damals gab es eine leere Wohnung, in die meine Kartons und Möbel gestellt werden konnten. Das hatte ich diesmal nicht.

Vor vielen Jahren, ich mache daraus ja kein Geheimnis, hatte ich eine Art Zusammenbruch und danach war ich längere Zeit schwer depressiv und dachte, ich würde nie mehr fotografieren – was sich als falsch herausstellte. Auf jeden Fall habe ich mich in dieser Zeit als Mixed Media Künstlerin versucht und meine Wohnung diesen Bedürfnissen angepasst.

Dann habe ich mich besonnen und mein eigens Studio für Portraitfotografie eröffnet und Teile der Einrichtung wanderten in das Fotostudio. Als nach fast 10 Jahren der Mietvertrag nicht verlängert wurde, ich kein neues Studio fand und wir eine Pandemie hatten, bin ich wieder mit einem Teil der Möbel in meine Wohnung gezogen. Das war vor 1 1/2 Jahren.

Seit dem Auszug aus meinem Studio habe ich das Studio eines Kollegen genutzt, das ich nun auch nicht mehr konnte, da er andere Pläne für die Räume hatte.

Eine neue Entscheidung musste getroffen werden.

Es war meine Schwester, die meinte, warum ich mir den nicht einen Raum in meiner Wohnung als Studio einrichten würde? Groß genug wäre meine Wohnung.
Ja, das ist sie.
Was
mich daran gehindert hatte, diesen Gedanken zu denken, war das, was dann folgte. Es mussten Zimmer getauscht werden. Und der Raum, der dann mein Studio werden sollte, musste komplett leer sein. Was für eine Aufgabe. Das war jedoch die einzige Möglichkeit für mich wieder ein Studio zu bekommen – die Entscheidung war gefallen:
Meine Wohnung würde umgeräumt.

Ich wusste nicht, worauf das hinauslaufen würde.

Ich wohne seit fast 33 Jahren in dieser Wohnung, die ein dieser Zeit diverse Metamorphosen durchlaufen ist. In dieser Zeit haben sich Unmengen von Dingen angesammelt. Ich bin mit dem Glaubenssatz aufgewachsen, dass alles ja mal Geld gekostet hat und das alles noch mal gebraucht werden würde und wenn ich es jetzt entsorge, fehle es mir dann.

Trotzdem hatte ich schon damit begonnen, Kartons aus meinem Keller zu entsorgen, um Platz für neue zu schaffen. Handwerker wurden besorgt, Entscheidungen getroffen und wieder verworfen und dann kam der Tag, an dem alles begann.
Das Chaos wuchs an, denn ich habe den Inhalt von Regalen und Schränken in Kartons verpacken müssen. Dabei bin ich meiner Vergangenheit begegnet, also der Zeit, in der ich z. B. diese Bücher gelesen habe, so was ist anstrengend.
Ich habe das Chaos wirklich schwer ausgehalten, es ging mir richtig schlecht und ich konnte mir kaum vorstellen, dass es irgendwann wieder einmal wohnlich sein würde in meiner Wohnung.
Doch, was soll ich sagen, es wurde. Nach zwei Tagen Arbeit für die Handwerker und nach gefühlt 2 Wochen Arbeit für mich, war zu erkennen, wohin die „Reise“ gehen würde:
Ich würde wieder ein Wohnzimmer haben und ein komplett neues Arbeitszimmer und der Raum, der das Studio werden würde, sah noch nicht danach aus.
Hier einige Fotos die davon erzählen.

 

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