Sandra Struck-German (51), Filzkünstlerin, die den Grautönen des Lebens ihre eigene Farbe gibt. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und ist 1970 in Aachen geboren. 2003 erfolgte der Umzug nach Düsseldorf. Seit 2008 arbeitet sie als freie Künstlerin in ihrer Filzwerkstatt in der sie regelmäßig Kurse und Workshops gibt.

In einem gemütlichen Atelier, umgeben von warmen Farben und dem Duft von Wolle, trifft man auf Sandra, eine bemerkenswerte Frau, die durch ihre filigrane Kunst nicht nur Fasern verbindet, sondern auch die Fäden des Lebens auf ihre eigene Weise spinnt. Geboren im Jahr 1970, hat Sandra nicht nur die Welt der Filzkunst geprägt, sondern auch eine persönliche Reise voller Farbnuancen und Emotionen durchlaufen.

Bereits in ihren frühen Zwanzigern begann Sandra, die ersten Zeichen des Älterwerdens zu entdecken, als ihre Haare begannen, die unschuldige Jugendfarbe zu verlassen und durch subtile Grautöne ersetzt wurden. Die ersten Anzeichen der Zeit setzten in ihr einen inneren Sturm frei, der sich in einem impulsiven Akt manifestierte – das Ausreißen der ersten grauen Strähnen. Ein Akt der Rebellion gegen die unaufhaltsame Veränderung, der von den älteren Geschwistern mit einer Mischung aus Verwunderung und Häme quittiert wurde.

Die Reaktion ihrer Geschwister war der Auslöser für einen Wendepunkt in Sandras Leben. Statt sich den Sticheleien zu beugen, entschied sie sich dafür, die Kontrolle über ihre Identität zurückzugewinnen. So griff Sandra zu Farben, nicht nur für ihre Kunst, sondern auch für ihre Haare.

Für Sandra sind die grauen Haare nicht einfach nur ein Zeichen des Alterns, sondern vielmehr ein Ausdruck ihrer Vielschichtigkeit und ihrer individuellen Geschichte. In ihrer Welt sind die unterschiedlichen Farben auf ihrem Kopf ein Spiegelbild ihrer Erfahrungen, ein kaleidoskopisches Mosaik, das die Höhen und Tiefen ihrer Reise widerspiegelt.

Doch hinter dem äußeren kreativen Ausdruck verbirgt sich eine tiefgehende Philosophie. Sandra betont, dass das Älterwerden eine natürliche und unausweichliche Phase des Lebens ist, die nicht verleugnet, sondern akzeptiert werden sollte. Heute steht Sandra an der Spitze ihrer Kunst, nicht nur als Filzkünstlerin, sondern auch als Verfechterin der Selbstakzeptanz. Ihre Werke, geprägt von Farben und Formen, spiegeln die Schönheit der Vielfalt wider – eine Hymne an das Leben, in dem Grau nicht einfach grau ist, sondern eine Farbe unter vielen in einem reichen, lebendigen Spektrum.

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