Das Navie schlägt mir eine Abbiegung vor, die ich so noch nicht kenne, ich bin in Flandersbach verabredet. Annika, 43 Jahre alt, ist Kriminalhauptkommissarin und im Moment hochschwanger mit ihrem dritten Kind. Aus ihrer ersten Ehe hat sie zwei Kinder, 14 und 17 Jahre alt.

Sie war 10 Jahre alt, als sie mit ihrer Familie nach Wülfrath gezogen ist. Hier hat sie auch die Schule besucht. Da sie keine Schreibtischtätigkeit mag und schon seit der 6. Klasse zur Polizei wollte, ist ihre Tätigkeit bei der Mettmanner Polizei genau das, was sie will und das bereits seit 22 Jahren.
Nach der Geburt ihres Kindes wird sie erst einmal ein Jahr aussetzen und dann wieder ihren Dienst aufnehmen. Ihr Aufgabengebiet ist Kinderpornografie und Sexualdelikte, keine leichte Kost. Ihr Ehemann ist auch Kriminalbeamter.
Dass Wülfrath eine auffallend geringe Kriminalitätsrate hat, finde ich interessant. Wir sitzen an einem Tisch und trinken entkoffeinierten Kaffee. Wenn ich durch das Fenster sehe, dann ist da viel Landschaft und, was mich ganz besonders fasziniert, ein Mähroboter, der den Rassen hinter dem Haus bearbeitet und gerade zurück zur Station fährt.
Sie erzählt von der Zeit, als sie Jugendliche war, von Treffen im Stadtpark mit ihren Freunden, von Cafés und Kneipen, die mir alle unbekannt sind. Früher hatte sie auch noch Zeit, Saxofon oder Basketball zu spielen. Ihr Mann wundert sich, dass sie, wenn sie gemeinsam durch Wülfrath gehen, immer wieder Bekannte trifft, es ist eben ihre Heimat.

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