Ja, ich habe ihn vergessen, den Jahrestag meines Unfalls.
Es war am 19. Juni 2011, bei einem Shooting und ich weiß es noch wie heute. Es war ein Paar mit ihrem Baby und Jeannie war gerade „heiß“, darum waren beide Mädels bei mir im Studio.
Während des Shootings stand ich auf einer Kiste, um aus einer leicht erhöhten Position zu fotografieren, da krachte die Kiste unter mir zusammen. Die Kiste war nicht hoch, vielleicht 15 cm oder so. Ich verlor das Gleichgewicht und fiel auf die linke Schulter, wohl mit meinem gesamten Gewicht, was nicht wenig war. Ich spürte gleich, dass es wohl nicht sinnvoll wäre wieder aufzustehen, denn ich hatte höllische Schmerzen.
In dieser recht unglücklichen Position musste ich nun meine Situation managen. Der Kunde wollte sofort den Notarzt anrufen, was ich verhinderte, denn zuerst mussten die beiden Hunde versorgt, sprich untergebracht werden. Dazu waren diverse Anrufe nötig, doch wer kann schon eine „heiße“ Hündin bei sich aufnehmen, wenn er selbst einen Rüden hat. Der Freund meiner Tochter war dann bereit und kam vorbei.
Als die Hunde versorgt waren, erlaubte ich dem Kunden, den Notarzt anzurufen. Der kam dann mit Blaulicht und Martinshorn. Es waren sehr freundliche junge Männer, die mich dann ausgesprochen vorsichtig auf die Füße stellten und in den Krankenwagen verbrachten. Ich habe, liegend im Krankenwagen, Fotos davon gemacht – so konnte ich mit dieser Situation umgehen.
Im Krankenhaus wurde ich dann narkotisiert und die Schulter wieder eingerenkt. Da die Gelenkschale ein wenig geschreddert war, wurde ich geraume Zeit später operiert und heute ist meine linke Schulter besser als neu. Das ist ein kleines Wunder, den einer der Ärzte meinte damals, kurz vor der OP, dass meine Schulter wohl steif bleiben würde.
Auf meinem Blog habe ich damals das geschrieben:
„Ich finde, diese Aufnahmen zeigen ganz deutlich, wie es ausgesehen hat. Heute nun hatte ich den Termin im Krankenhaus, bei dem mir berichtet werden sollte, wie es weitergehen wird. Nun ja, ich erspare mir mal alles, was unnötig gewesen ist, aber stattgefunden hat und beschränke mich auf das Wesentliche:
In meiner Schulter ist ein Schaden entstanden, der nicht so einfach wieder beseitigt werden kann, darum soll ich morgen in ein anderes Krankenhaus und mich vorstellen, denn dort gibt es dafür Spezialisten. Der Schaden beeinträchtigt stark die Stabilität der Schulter, soviel habe ich verstanden. Außerdem droht eine Versteifung des Arms und wenn diese OP gemacht werden soll, muss dies bald geschehen und würde mich für mindesten 2 – 4 Monate arbeitsunfähig machen.
Ich glaube, es ist nachvollziehbar, wie es mir nach diesem Gespräch ging – sehr, sehr schlecht.
Das will und kann ich so nicht hinnehmen – es muss eine Alternative zu dieser OP geben, denn es sei auch nicht sicher, dass diese OP zum gewünschten Erfolg führen würde.“
Am 30. Juni 2011 dann das:
„So, die Entscheidung ist gefallen: Ich werde in der kommenden Woche an der Schulter operiert werden.
Nachdem ich am Dienstag erschrocken war über die Inkompetenz von Ärzten, war ich tief beeindruckt von der Kompetenz der Ärztin, die ich am Mittwoch getroffen habe.
Ein solcher Bruch muss innerhalb der ersten 2 Wochen operiert werden, darum haben wir nicht mehr viel Zeit und endlich habe ich auch verstanden, was mit „Instabilität“ meiner Schulter gemeint war. Die Knochenplatte, auf die das Gelenk auftrifft, ist fast zur Hälfte abgebrochen und so kann das Gelenk keinen richtigen Halt finden und es besteht die Gefahr, dass es wieder auskugelt – darum die OP.“