Der Wirkungsbereich der Göttinnen in den verschiedenen Religionen wird mit FruchtbarkeitMutterschaft, dem Werden und Vergehen und der Erotik verbunden. Doch es gibt ebenso Kriegsgöttinnen, Meeresgöttinnen und Göttinnen des Wissens und der Weisheit. Die Göttinnenwelt der verschiedensten Weltreligionen ist kunterbunt und vielfältig.

Historische, figürliche Darstellungen von Göttinnen sind meist nackte Frauenkörper unter besonderer Betonung der Geschlechtsmerkmale.

Über das, was die Göttinnen in meinen Portraits tragen sollten, hatte ich mir Gedanken gemacht, es sollte weiblich, aber nicht “sexy” sein. Die Frauen in meinen Portraits trage alle eine Korsage und sind mit einem Tuch bedeckt. In ihren Händen halten sie eine Frucht, die als Symbol für Fruchtbarkeit und Weiblichkeit steht.
In einer Fotografie kommuniziert jedes Detail mit dem, der die Fotografie gerade betrachtet. Da wir alle eine Art archaisches, visuelles Archiv in uns tragen, entstehen beim Betrachten Geschichten und Werte in unserem Kopf, unbewusst und nicht  steuerbar.
Eine Korsage ist ein „weibliches“ Kleidungsstück. Die Frucht ist ebenso ein Symbol für das „weibliche“. Das Tuch ergänzt die Bekleidung der „Göttin“ und zeigt, dass es um keine „Alltags“-Situation geht. Der Faltenwurf des Tuches macht sie zu „Statuen“? Vielleicht? Auf jeden Fall zu etwas nicht alltäglichem.
Auf die Idee mit dem Haarschmuck bin ich gekommen, um die Verschiedenheit der Frauen zu betonen.

Es war meine Absicht, so wenig Irritation wie möglich in dem Portrait zu haben. Es geht mir um die Frau, ihre Power und Schönheit. Um ihren weiblichen Anteil, den sie meist im Alltag nicht leben kann. Mit der Erarbeitung einer Serie, hatte ich die Hoffnung verbunden und habe sie immer noch, Antworten zu finden auf die Frage: Was ist Weiblichkeit?

Nachtrag:
Nach zahlreichen Portraits ist eines sicher, im Alltag findet die Weiblichkeit der meisten Frauen keinen Raum, um sich zu zeigen, um gelebt zu werden. Daher wissen nur sehr wenige Frauen um diesen Anteil, der ein Teil von ihnen ist,

Portraitfotografie, Fruchtbarkeit, Frau, Symbol, Fotografie, Düsseldorf, Beate Knappe

Die Göttin erscheint in vielen Mythen auch als Gestalt, die dem heute geläufigen Bild des Weiblichen nicht zu entsprechen scheint. So wird sie auch mit scheinbar männlichen Attributen in Zusammenhang gebracht: mit Krieg, Jagd, Herrschaft, Gewalt und Macht, vollkommenem Geist und autonomer Sexualität, wie er dem bis heute historisch immer noch nicht geklärten Mythos von den Amazonen zugrunde liegt.

2018 habe ich mit diesem Projekt angefangen. Es ging mir u.a. um die Frage:  Was ist weiblich?

Aktuell lasse ich mir gerade das neue Buch von Veit Lindau vorlesen, “Genesis: Die Befreiung der Geschlechter.” Und als er die Frau beschreibt, erinnerte ich mich wieder an diese Serie.

Die Frage: “Warum setze ich diese Serie nicht fort?” war schnell beantwortet, denn ich habe sie fortgesetzt.

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