Vor kurzem hat mich eine Facebook-Freundin als „cool“ bezeichnet, weil ich keine Angst vor neuen Technologien habe. Sie bezog sich dabei auf meine Experimente mit KI-basierter Software zur Bildgenerierung und meinen Experimenten mit einer Fotodrohne.

Diese Bemerkung hat mich zum Nachdenken gebracht. Was bedeutet es, in einem Alter, in dem viele Menschen sich eher zurückziehen, immer noch neugierig und aufgeschlossen zu sein? Ich bin Fotografin und 74 Jahre alt. Mein Leben hat mich gelehrt, dass das Alter keine Grenzen setzt – weder für Kreativität noch für das Erlernen neuer Dinge.

Memories

Meine Leidenschaft für die Fotografie begann vor vielen Jahrzehnten. Damals, als ich noch eine junge Frau war, die mit einer analogen Kamera durch die Straßen zog, um Momente des Alltags festzuhalten. Die Magie der Dunkelkammer, das sanfte Rauschen des Films, der sich in der Entwicklerspule drehte, und der Moment, wenn das Bild langsam auf dem Papier erschien – all das hatte etwas Unverwechselbares und Faszinierendes für mich.

Als die digitale Revolution in der Fotografie begann, war ich begeistert, denn plötzlich hatte die Fotografie wieder etwas Spielerisches, Leichtes und machte Spaß.  Plötzlich hatte ich endlose Möglichkeiten zur Bearbeitung und Korrektur meiner Bilder, ohne mich um die Kosten für Filme und Entwicklung zu sorgen.

Das kleine Mädchen rechts, mit dem Stativ in der Hand, bin ich.

Die Digitalisierung hat die Fotografie revolutioniert, und ich habe mich mit ihr entwickelt. Ich begann, Photoshop zu lernen, stieß auf YouTube-Tutorials und Online-Fotografie-Kurse. Diese neuen Werkzeuge öffneten mir Türen zu kreativen Prozessen, die ich mir früher nie hätte vorstellen können. Jetzt konnte ich Lichtverhältnisse anpassen und sogar alte, beschädigte Fotos restaurieren.

Aber es ging nicht nur um die Bearbeitung. Drohnen, spiegellose Kameras und sogar die Fotografie mit dem Smartphone haben die Art und Weise, wie wir die Welt sehen und festhalten, verändert.

Handy-Fotos

Ich erinnere mich noch gut an das erste Mal, als ich meine Drohne fliegen ließ. Die Perspektiven und Möglichkeiten, die sich daraus ergaben, waren atemberaubend. Es war, als ob ich das Fliegen selbst gelernt hätte.

Fotos mit der Drohne

Soziale Medien, insbesondere Facebook und Instagram, haben mir eine Plattform gegeben, um meine Arbeiten zu teilen und mit anderen Fotograf:innen weltweit in Kontakt zu treten. Hier finde ich Inspiration und Feedback, aber vor allem eine Gemeinschaft, die meine Leidenschaft teilt. Der Austausch mit jüngeren Generationen ist besonders bereichernd.

Alter ist nur eine Zahl

Dass mich jemand in meinem Alter als „cool“ bezeichnet, weil ich keine Angst vor neuen Technologien habe, sehe ich als großes Kompliment. Es zeigt, dass Neugierde und Lernbereitschaft zeitlos sind. Ich glaube fest daran, dass das Alter uns nicht davon abhalten sollte, Neues zu erkunden und zu lernen. Es geht darum, die Freude an der Entdeckung zu bewahren und sich den Veränderungen der Welt offen zu stellen.

Während ich auf meine fotografische Reise zurückblicke, freue ich mich auf die Zukunft. Neue Technologien werden weiterhin entstehen, und ich bin bereit, mich ihnen zu stellen. Ob es um künstliche Intelligenz in der Bildbearbeitung, Virtual Reality oder noch unentdeckte Innovationen geht – ich werde weiterhin lernen und wachsen.

Ich möchte andere ermutigen, sich niemals von ihrem Alter einschränken zu lassen. Die Welt ist voller Möglichkeiten, und es gibt immer etwas Neues zu entdecken. In diesem Sinne: Bleibt neugierig, bleibt mutig und vor allem – bleibt „cool“.

Diese drei „Fotos“ sind Promtographyn

Das Geheimnis der Veränderung ist, dass man sich mit all seiner Energie nicht darauf konzentriert, das Alte zu bekämpfen, sondern darauf, das Neue zu erbauen.

– Sokrates

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