Trigger

Es ist eine Tatsache, dass unsere Emotionen oft von verschiedenen Auslösern beeinflusst werden können. Es ist wichtig zu verstehen, dass dies kein ungewöhnliches Phänomen ist und auf verschiedene persönliche Erfahrungen und Traumata zurückgeführt werden kann.

Seit Tagen fühle ich mich aus einem unbekannten Grund eigenartig. Das Erste, was ich identifizieren konnte, war ein Gefühl der Wertlosigkeit. Ich hatte den Eindruck, dass ich nichts Wesentliches beitragen und meine Existenz keine Bedeutung hat. Das war ein Schreck und ich fühlte mich diesem negativen Gefühl vollkommen ausgeliefert. Daher befragte ich mich, um herauszufinden, woher es gekommen war. Doch ich fand keine Antwort. Das nächste, was ich spürte, war ein Mangel an Selbstvertrauen und der Eindruck, dass mein Verhalten und meine Handlungen dieses negative Gefühl zu bedienen und zu bestätigen schienen und es ging mir wirklich nicht gut.
Heute nun schaffte ich es, mich hinzusetzen, um »Morgenseiten« zu schreiben. Ich weiß, dass Schreiben mir immer zur Klarheit verhilft. So auch heute und ich konnte einen Trigger identifizieren. Das Konzept, oder die Technik sogenannte »Morgenseiten« zu schreiben, kenne und nutze ich schon seit vielen Jahren. Sie wurde von Julia Cameron in ihrem Buch »Der Weg des Künstlers« (Originaltitel: “The Artist’s Way”) beschrieben. Die Idee hinter den Morgenseiten ist es, drei Seiten lang mit der Hand zu schreiben, ohne dabei auf Grammatik, Rechtschreibung oder inhaltliche Kohärenz zu achten. Es ist eine Art von Schreibmeditation bzw. kann es auch als intuitives Schreiben verstanden werden. Julia Cameron hat die Morning Pages als Weg beschrieben, um die eigene Kreativität freizusetzen, indem du deinen Geist von störenden und negativen Gedanken befreist und deine eigenen Gedanken und Emotionen schreibend näher kennenlernst, Blockaden löst, Zugang zu Erinnerungen gewinnst und neue Perspektiven entwickelst. Wichtig: Die Morgenseiten sollten handschriftlich verfasst werden. Das Schreiben wird wahrscheinlich langsam sein, aber genau das ist gewollt. Die Verlangsamung fördert Achtsamkeit, dir und deiner eigenen Innenwelt gegenüber.

Der Begriff »Trigger« in Bezug auf die Psyche bezieht sich auf einen Reiz, eine Situation, ein Ereignis oder eine Erinnerung, die eine starke emotionale Reaktion auslösen kann, insbesondere bei Menschen, die eine traumatische Erfahrung gemacht haben. Trigger können intern oder extern sein. Interne Trigger sind Gedanken, Erinnerungen oder Gefühle, die aufgrund von traumatischen Erfahrungen auftreten. Externe Trigger sind äußere Reize, die an das traumatische Ereignis erinnern, wie Orte, Geräusche oder Bilder. Trigger können eine Vielzahl von emotionalen Reaktionen auslösen, einschließlich Flashbacks, Panikattacken, Schlafstörungen, Wutausbrüche und Rückzug.

Beim Schreiben erkannte ich den Trigger, der mich in diese negative Gefühlslage gebracht hatte und ich identifizierte endlich die Begegnung, die diese Gefühle bei mir ausgelöst hatte: Es war die Begegnung mit einem Mann, sein Verhalten bei unserer Begegnung und was er danach gesagt und getan hat. Dies zu erkennen war ein wirklich gutes Gefühl, endlich zu spüren, dass ich nicht wertlos bin, ist gut. Nun ist Selbstfürsorge angezeigt, denn es ist wichtig, mich selbst zu unterstützen. Ich möchte mir selbst die Zeit und den Raum geben, um diese negativen Gefühle in Bezug auf diese Situation mit einem Mann zu verstehen und zu bewältigen. Dies ist ein Prozess, der Zeit und Anstrengung erfordert. Es hat gerade ein paar Tage gedauert, doch jetzt ist mir alles klar und ich fühle mich besser und wieder handlungsfähig. Ich hatte Fluchtgedanken, wollte einfach nur weg. Jetzt fühle ich mich wieder in der Lage, mich dem Alltag und seinen Anforderungen zu stellen. Ich scheine tatsächlich gelernt zu haben, relativ zeitnah mit solchen als Trigger wirkenden emotionalen Reaktionen umzugehen. Ich bin stolz auf mich!