Stark, atmosphärisch – vielschichtig.


Schwarzweißfotografie, analog
Perspektive:
Innenaufnahme aus der Fahrerkabine eines Busses, Blickwinkel leicht von unten nach oben, was der abgebildeten Frau Präsenz verleiht.
Fokus / Schärfentiefe:
Die Frau im Vordergrund ist scharf abgebildet, der Hintergrund (durch das Fenster sichtbar) bleibt lesbar, aber tritt zurück.
Licht:
Natürliches Tageslicht, weich, vermutlich Winterlicht. Es erzeugt keine harten Schatten, sondern ein sanftes Hell-Dunkel-Spiel.
Komposition:
Das Bild ist dreigeteilt:

  1. Vordergrund: Fahrerkabine mit sichtbaren technischen Details (Lenkrad, Steuerung, Mikrophon),

  2. Mittelgrund: die Frau – zentral und freundlich lachend,

  3. Hintergrund: ein zweiter Bus mit sichtbarer Aufschrift „Stadtbahn Düsseldorf“, der wie ein Echo des Hauptmotivs wirkt.

Eine Frau sitzt am Steuer. Nicht irgendwo – sondern im Zentrum einer Maschine, die Bewegung bedeutet, Richtung, Alltag. Ihr Lächeln ist offen, fast verschmitzt. Keine Uniform, kein Pathos. Stattdessen: eine Selbstverständlichkeit. 
Dieses Foto erzählt von Arbeit und Wandel. Es stammt aus einer Zeit, in der Frauen in technischen Berufen noch eine Ausnahme waren – und genau deshalb ist dieses Bild so kostbar. Es zeigt nicht nur, dass sie da ist – sondern wie. Selbstsicher, zugewandt, inmitten eines komplexen technischen Raums, der oft als männlich besetzt galt.
Düsseldorf. Die Zeit: vermutlich frühe 1980er Jahre. Und doch wirkt das Bild seltsam zeitlos.

Diese Aufnahme feiert nicht das Außergewöhnliche, sondern das Alltägliche – und darin liegt ihre stille Kraft. Die Bildsprache ist präzise, dokumentarisch, aber mit einem zärtlichen Blick. Eine Einladung, genauer hinzusehen.

logo

Melden Sie sich hier zu meinem Newsletter an und bleiben Sie informiert.

You have Successfully Subscribed!