Roland Barthes

(* 12. November 1915 in Cherbourg; † 26. März 1980 in Paris) war ein französischer Philosoph, Schriftsteller und Literaturkritiker des 20. Jahrhunderts. Barthes gilt als einer der markantesten Wissenschaftler im Bereich der strukturalistischen Semiotik bzw. Semiologie. In dem Text, den ich gestern veröffentlicht habe, spricht er von

Adamismus

Darum habe ich mich mit diesem Wort und seiner Bedeutung beschäftigt.

Humanismus als Konzept – alle Menschen sind Brüder?

Schon 1955 wurde das Konzept des Adamismus von Roland Barthes kritisiert.
Roland Barthes schrieb in seinem Essay „Die große Familie des Menschen“ zur Ausstellung „The family of Man“, dass bereits deren Titel eine „zoologische“ Klassifizierung sentimental und übermoralisch betrachten würde.
Der Adamismus wird im Geist der Nachkriegszeit betrachtet und repräsentiert den Wusch der Menschen nach einer besseren Welt. Gänzlich außer Acht gelassen wurde die Tatsache, dass der Mensch selbst eben nicht nur gut ist, vielmehr sogar das Böse in sich trägt wie kein anderes Lebewesen. Die realen Verhältnisse wurden ignoriert.
Man könnte also behaupten, dass das Konzept des Adamismus einem dem Zeitgeist geschuldeten Wunschdenken entspricht.

 

Bücher von Roland Barthes

Der Begriff des Adamismus wurde im Zuge der Ausstellung „Family of Man“ geprägt.
Die Grundidee der Ausstellung war es, die Gleichheit des Menschen an sich darzustellen. Die menschliche Essenz, ungeachtet äußerer Unterschiede wie Hautfarbe, Geschlecht, Religion oder Herkunft sollte als verbindendes Element, als gemeinsame Natur zwischen allen Menschen betrachtet werden.
In 37 verschiedenen Themen wie zum Beispiel Liebe, Glaube, Familie, Krieg u.s.w. wurde versucht, dem Menschen eine verbindliche Mitmenschlichkeit nachzusagen, die dazu imstande wäre, Krieg und Zerstörung auf der Welt zu überwinden. Gewalt und Zerstörung auf der Welt sollten also durch die Kraft der Liebe beseitigt werden.

Diese positive Essenz des Menschen sollte auf den starken Willen Gottes zurückgehen und durch Adam symbolisiert werden.
Adamismus bezeichnet also die von Gott etablierte Mitmenschlichkeit, die allen Menschen innewohnt und durch deren Kraft Ungerechtigkeit, Krieg und Leid auf der Welt überwunden werden.
Der Begriff des Adamismus hängt mit der philosophischen Bezeichnung „conditio humana“ zusammen und versucht, eine Definition des menschlichen Daseins zu liefern.

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