Vor über 20 Jahren hatte ich große Probleme mit der Schilddrüse – Überfunktion – mein Arzt riet mir dazu radioaktives Jod zu schlucken, was ich auch tat und dazu führte, dass sich das Gewebe der Schilddrüse ständig verringerte, was gewünscht war. Seitdem substituiere ich mit L-Thyroxin. Mein Gewicht zu reduzieren, fällt mir seitdem sehr schwer. Mein Schilddrüsengewebe ist inzwischen nicht mehr vorhanden, doch kein Arzt ist bisher auf die Idee gekommen, einen Zusammenhang zwischen dieser Tatsache und meinem Übergewicht zu sehen und vielleicht auch zu der Diabetes2.

Typisch für eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) ist, dass die Bildung und Ausschüttung von Hormonen in der Schilddrüse krankhaft gesteigert sind. Das hat gravierende Folgen – die Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) sind nämlich an der Steuerung zahlreicher lebenswichtiger Stoffwechselvorgänge beteiligt. Dazu zählen etwa Wachstums- und Entwicklungsprozesse, Energiestoffwechsel, Herzschlag und Blutdruck.

Status quo:

Ich bin 73 Jahre alt, habe Übergewicht – 120 kg wiege ich im Moment – und hatte 2019 eine Krebserkrankung. Nach der Diagnose des Gebärmutterkrebses entglitt der Diabetes2 vollkommen und wird seitdem medikamentös mit Insulin behandelt, jedoch nicht sehr erfolgreich. Nach der Diabetes2-Erstdiagnose hatte ich mein Essverhalten umgestellt und angefangen Sport zu treiben und somit meinen Blutzuckerwert ohne Medikamente in einem guten Bereich halten können. Seit der Krebsdiagnose hat sich das alles geändert. Die Medikamente, die ich seitdem nehme, führten u.a. zu einem großen Magendarmproblem bis hin zu Koliken, diese Symptome nahm ich als Schicksals-gegeben hin, da kein Arzt dafür eine Erklärung oder Lösung fand.
Ich habe es geschafft, durch regelmäßigen Sport mein Gewicht zu halten, abzunehmen war jedoch, seitdem ich Insulin spritze, nicht mehr möglich.
Im Juni 2022 hatte ich einen Radunfall, bei dem ich mir nichts gebrochen habe. Ich hatte nur diverse Blutergüsse, die meine Möglichkeiten, Sport zu treiben, verminderten.
Anfang 2023 erkrankte ich an Corona, anschließend setzte der Heuschnupfen ein und darauf folgte eine schwere allergisch bedingte Bronchitis sowie Lungenfunktionsstörungen. Ich war ständig nur erschöpft und hatte keine Energie, und das Laufen von längeren Strecken wurde immer unmöglicher, als Folge ergab sich ein extremer Bewegungsmangel. Ich hatte einfach immer weniger Kraft und konnte daher nicht ins Sportstudio gehen, und seit dem Unfall fahre ich auch nicht mehr Rad und habe im Laufe des Jahres 15 kg zugenommen. Das Treppensteigen fällt mir immer schwerer und es wurde mir fast unmöglich, und kurze Distanzen konnte ich nur unter großen Mühen zurücklegen. Als ich diesen Zustand bei dem Arzt ansprach, bei dem ich wg. meines Lungenproblems gewesen bin, meinte dieser, ich sei halt alt und hätte viele Krankheiten. Mit anderen Worten, das ist jetzt so und bleibt auch so.
Meine Hausärztin, der ich meine Befindlichkeit schilderte und ergänzte, dass dies nicht die Lebensqualität sei, die ich anstrebe, fragte mich, ob ich selbstmordgefährdet sei. Die andere Ärztin, die ich um eine Kur bat, um mein Übergewicht zu reduzieren, empfahl mir eine Ernährungsberatung. Klar, ich war übergewichtig, und das konnte nur daran liegen, dass ich mich falsch ernährte, was auch sonst.
Ich war verzweifelt, hilflos und fühlte mich ohnmächtig und ausgeliefert. Eine Lösung für dieses Problem oder die Verbesserung meines Befindens waren nicht in Sicht. Meine Zuckerwerte stiegen in schwindelnde Höhen, was mir zusätzlichen Stress machte. Wenn da nicht die Fotografie gewesen wäre, vielleicht wäre ich tatsächlich selbstmordgefährdet.
Dann, bei einem Aufenthalt an der Nordsee, spürte ich plötzlich einen bisher nicht gekannten Energiezuwachs, der nach der Rückkehr nach Düsseldorf wieder verschwand. Daraus folgerte ich, dass es um Jod und um die Schilddrüse ging. Meine Recherchen brachten mich zu einem Buch, in dem es um dieses Thema ging und in dem alle meine Beschwerden aufgelistet waren:
Müdigkeit, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, allgemeine körperliche Erschöpfung, fehlende Belastbarkeit, Motivations-, Antriebslosigkeit, Gewichtszunahme, erhöhte Kälteempfindlichkeit, Depressionen, Infektanfälligkeit, Räusper-, Hustenzwang, Stimmveränderungen, Engegefühl am Hals, Schlafstörungen, Gelenkschmerzen, Haarausfall, trockene Haut, brüchige Fingernägel, Blähungen, nächtliches Kribbeln,  Libidoverlust, depressive Verstimmung, Muskelschwäche, Anstieg der Blutfette, Schwerhörigkeit, Muskelschmerzen, raue Stimme.
Ich verstand die Welt nicht mehr. In diesem Buch war auch die Rede von Aminosäuren. Inzwischen weiß ich, bzw. habe ich nachgelesen, dass es sehr wenige Studien zum Thema Aminosäuren und ihrem Wert für die Körperchemie gibt. Ich habe mir dann einige Aminosäuren über das Internet bestellt. Nach der Einnahme verschwanden signifikant meine Magendarmprobleme. Und plötzlich hatte ich wieder Energie und auch den Eindruck, klarer denken zu können. Wunderbar. Ich habe zwar nicht Medizin studiert, konnte mir jedoch selber helfen. Ist das jetzt so? Ist so Eigenverantwortung gemeint? Dann wurde mir bewusst, dass sich meine Muskulatur in den vergangenen Monaten systematisch verabschiedet hatte. Ich hatte keine Kraft in den Händen, das Treppensteigen fiel mir immer noch schwer, ich stolperte ständig und bin sogar in der Wohnung hingefallen, was wieder diverse Blutergüsse brachte. Meine Hände waren kraftloser geworden und ich stellte fest, dass ich insgesamt ziemlich schusselig geworden war, stolperte und stieß überall an.
Meine Entschlossenheit war jedoch groß, und so fuhr ich wieder ins Sportstudio. Doch was ich dort erlebte, hat mich fassungslos gemacht. Ich hatte keine Kraft in meinen Beinen, um auf dem Crosstrainer zu sein. Es ging einfach nicht. Das war ziemlich waterloomäßig für mich.
Daher musste ich mich nun mit dem Thema Muskeln beschäftigen und habe bei der Recherche interessante Zusammenhänge entdeckt. Z. B. Sarkopenie im Kontext von Insulinresistenz und Diabetes mellitus im Alter. Sarkopenie bezieht sich auf den altersbedingten Verlust von Muskelmasse, -kraft und -funktion. Die Sarkopenie tritt aufgrund verschiedener Faktoren auf, darunter hormonelle Veränderungen, eine geringere Proteinsynthese im Muskelgewebe, Entzündungsprozesse, unzureichende Ernährung, Inaktivität und genetische Veranlagung. Im Laufe der Zeit führen diese Faktoren dazu, dass der Körper mehr Muskelgewebe abbaut, als er wieder aufbauen kann. Letzteres ist besonders markant. Sarkopenie führt zu erheblichen gesundheitlichen und funktionellen Einschränkungen. Nicht unerheblich ist bei allem wohl auch die Tatsache, dass ich schon seit über 20 Jahren keine Schilddrüse mehr habe, was eine Gewichtsreduzierung schwer macht. Bis vor zwei Jahren hatte ich Hunde, was eine regelmäßige Bewegung bedeutete. Bis zu dem Unfall mit dem Rad hatte ich auch regelmäßig Bewegung, doch im letzten Jahr so gut wie überhaupt nicht mehr. Dieser Bewegungsmangel in Kombination mit dem Diabetes2 und meinem Alter führt zu einer kombinierten Abnahme von Muskelmasse und Muskelkraft oder -leistung. Das wiederum führt zu funktionellen Einschränkungen. Die Folgen sind vielfältig, reichen von körperlicher Behinderung über eingeschränkte Lebensqualität bis zu erhöhtem Sturzrisiko und Institutionalisierung. Als Nächstes würde ich dann als gebrechlich gelten?

Doch da ich das auf keinen Fall will, bin ich bereit darum zu kämpfen, meine Muskeln wieder aufzuwecken und zu veranlassen, zu wachsen und stark zu werden. Ich kann auch durch Ernährung für eine Verbesserung sorgen, in dem ich mehr Kohlehydrate esse, doch das verbietet mir genau meine Diabetes2. Darum setzte ich vorrangig auf Bewegung. Heute Morgen um 6:00h habe ich die ersten Übungen gemacht, mich dann aber noch einmal hingelegt und als ich um 9:00h aufgestanden bin, habe ich erneut diese Übungen gemacht. Außerdem habe ich mir spezielle Aminosäuren bestellt, die den Aufbau von Muskeln positiv beeinflussen.

Ich lasse mich doch nicht unterkriegen.

Als Diabetikerin muss ich tief und erholsam schlafen, da sonst der Cortisolspiegel steigt, was wiederum die Blutzuckerwerte negativ beeinflusst. Vor zwei, drei Jahren war es so, dass ich wirklich nicht erholsam schlief, weil es keine Tiefschlafphasen gab. Meine damalige Hausärztin tat mein Problem ab mit den Worten: “Wer schläft schon durch!” Da ging ich dann zu Dr. Google und fand den hilfreichen Hinweis auf Tryptophane. Einer Aminosäure, wie ich heute weiß. Zusammen mit Ashwagandha, das ich nun nehme, bevor ich ins Bett gehe, habe ich inzwischen erholsame Tiefschlafphasen, die nur durch die Folgen der notwendigen KrebsOP unterbrochen werden. Doch ich bin am Morgen erholt, und nur das zählt.

Was ist jedoch die Quintessenz all meiner Erlebnisse mit Ärzten? Dass ich, wenn ich auf deren Hilfe angewiesen bin, ganz schön angeschmiert bin, oder?

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