Oktober 1989, was für eine Zeit. Die Luft war erfüllt von Spannung und Veränderung. Ich fühlte mich von den historischen Ereignissen geradezu angezogen, und so beschloss ich, nach Karl-Marx-Stadt zu reisen, um die Atmosphäre vor Ort zu erleben und Frauen in dieser Stadt zu porträtieren. Dies erschien mir ein möglicher Weg, um diese politischen Ereignisse, die alles verändern würden, zu begreifen. Düsseldorf ist die Partnerstadt von Karl-Marx-Stadt.

In den Straßen der Stadt spürte ich die Aufregung und den Wunsch nach Veränderung, der in der Luft lag. Es war, als ob jeder einzelne Moment von historischer Bedeutung sein könnte. Ich war überwältigt von der Energie, die dort herrschte. Die Menschen sprachen über die bevorstehenden Veränderungen, über ihre Hoffnungen und Ängste für die Zukunft. Es war ein Moment des Umbruchs, und ich wollte verstehen, wie sich dieser Umbruch auswirkte.

Ich begann damit, Frauen aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft zu porträtieren. Ich sprach mit Arbeiterinnen und fotografierte in den Fabriken, Lehrerinnen in den Schulen und Hausfrauen in den Wohnvierteln. Jede von ihnen hatte ihre eigenen Geschichten zu erzählen, ihre eigenen Erfahrungen und Träume. Es war faszinierend zu sehen, wie diese Frauen mit den Veränderungen umgingen, die um sie herum stattfanden. Einige von ihnen waren voller Optimismus und Hoffnung auf eine bessere Zukunft, während andere sich unsicher fühlten und sich nach Stabilität sehnten. Doch trotz aller Unterschiede teilten sie alle eine gemeinsame Stärke und Entschlossenheit, sich den Herausforderungen des Wandels zu stellen.

Die Zeit, die ich in Karl-Marx-Stadt verbrachte, war prägend für mich. Ich habe nicht nur viel über die Menschen dieser Stadt gelernt, sondern auch über die Bedeutung von Mut, Resilienz und Zusammenhalt in Zeiten des Wandels. Es war eine Erfahrung, die mich geprägt hat und die mir geholfen hat, die Ereignisse dieser turbulenten Zeit besser zu verstehen. Es entstand mein erstes Buch.