San Francisco, 8. März 1984
Der 8. März 1984 – Internationaler Frauentag – in San Francisco: Dieses Foto ist nicht nur Dokument, sondern Teil eines globalen Gedächtnisses. Hiroshima ist nicht nur ein Wort auf dem Transparent – es ist ein Symbol für Zerstörung, Erinnerung und Frieden: eine politische Aussage.

Diese Schwarzweißfotografie lebt von ihrer klaren Diagonale: Die drei Frauen im Vordergrund reichen sich die Hände – fast wie eine unsichtbare Kette, die sich durch das Bild zieht. Drei Frauen, drei Generationen, drei Gesten des Dabeiseins – jede auf ihre Weise kraftvoll. Im Hintergrund ahnt man eine größere Demonstration, aber der Fokus liegt eindeutig auf diesen drei Protagonistinnen.
Das Banner mit der Aufschrift „Hiroshima“ spannt sich wie ein stilles Mahnmal über der Szene – eine visuelle Brücke zwischen Vergangenheit und politischem Handeln. Das zentrale Element jedoch: die Geste der Verbindung.
Die ältere Frau links, mit der Kamera um den Hals und einem weichen Lächeln, scheint erfahren und gelassen. Ihre Kleidung – Strickjacke, Schal, Jeans – wirkt pragmatisch, ihr Blick warm. Als würde sie sagen: „Ich bin schon lange dabei.“
Die junge Frau in der Mitte überrascht mit offenem Mund – sie wirkt erstaunt, begeistert oder ruft vielleicht gerade etwas. Ihre Mimik verleiht der Szene Dynamik, ein Echo der unmittelbaren Gegenwart.
Die Frau rechts strahlt Ruhe und Bestimmtheit aus. Ihr Blick geht leicht aus dem Bild hinaus, aber ihr Griff ist fest. Die gestrickte Mütze, das schlichte Sweatshirt – all das spricht von Alltag, nicht von Pose.
Jede von ihnen bringt etwas anderes ein – und gemeinsam halten sie etwas Größeres: Geschichte, Protest, Hoffnung.
Diese Fotografie entstand am 8. März 1984 in San Francisco bei einer Kundgebung zum Internationalen Frauentag. Ich war damals mit meiner Kamera unterwegs – nicht nur als Reporterin, sondern als Beteiligte. Als Frau. Was mich bis heute berührt: die stille Macht dieser Geste. Drei Frauen, drei Lebensalter – verbunden durch ihre Hände, durch ein gemeinsames Ziel. Sie lächeln nicht alle, sie posieren nicht. Und doch ist alles an ihnen eindeutig: Sie sind da, sie zeigen Haltung. Sie tragen Geschichte – ihre eigene, unsere gemeinsame.
Besonders die Frau links mit der Kamera – sie erinnert mich fast an mich selbst, nur ein wenig älter. Vielleicht war es dieses Erkennen, das mich dazu brachte, den Moment festzuhalten.
Manchmal ist eine Fotografie keine Abbildung, sondern ein Versprechen: dass Widerstand Schönheit haben darf. Dass Verbindung sichtbar wird. Dass Erinnerung ein Handeln ist.