Diese Fotografie ist eine Aufnahme voller Charisma, beiläufiger Posen und leiser Zwischentöne.

Ein Mann lehnt an einem Parkautomaten, sein Körper ruht selbstbewusst in der Geste. Die Schürze locker um den ziemlich runden Bauch umgebunden, der Blick direkt – vielleicht belustigt, vielleicht einfach neugierig auf mich, die Fotografin. Hinter ihm öffnet sich der Eingang zu einem Restaurant oder einer Bar, aus dem ein zweiter Mann lachend hervorlugt. Er scheint den Moment noch leichter zu nehmen, fast verschwörerisch.

Es ist eine Szene des Dazwischen: zwischen Arbeit und Pause, zwischen Öffentlichkeit und persönlichem Revier. Der Mann im Vordergrund wirkt wie ein Platzhalter für eine ganze städtische Kultur – stolz, direkt, mit Humor. Seine Körperhaltung erzählt von Zugehörigkeit, seine Kleidung vom Alltag, der nicht geschönt, sondern gelebt wird. Der Hintergrund, mit den zahlreichen Aufklebern spricht von einer Welt, in der Globalisierung, Tourismus und Alltagswirtschaft längst ineinandergreifen.

Und dann: der Moment des Blickkontakts.
Es ist kein lauter Protest – aber ein stiller Ausdruck von Dasein. Auch dieser Mann war an diesem Tag Teil der Stadt, Teil des Geschehens, wenn auch vielleicht nur am Rand.

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