Oktober 2022
Jeder und jede einzelne kann etwas verändern in dieser Welt!

Seit dem 8. Dezember 2021 ist sie Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir. Unsere Verabredung musste öfter verschoben werden, den Frau Dr. Ophelia Nick ist eine viel beschäftigte Frau. Doch, am Montag, dem 3. Oktober, der ein Feiertag ist, war sie bei ihrer Familie und wir trafen uns. Durch meine Anstellung beim Ministerpräsidenten des Landes NRW bin ich schon einigen Staatssekretär:innen begegnet, doch Ophelia Nick, sie war bei der Bundestagswahl 2021, Direktkandidatin im Bundestagswahlkreis Mettmann II, macht nicht den Eindruck einer Profi-Politikerin, was ich positiv verstanden wissen möchte. Die Landwirtschaft ist ihr Thema, sie setzt sich u.a. ein für ein stabiles Ökosystem. In Ihrem Online-Lebenslauf lese ich, dass sie sechs Jahre im Rat der Stadt Wülfrath war und im Gespräch erzählt sie mir, dass ihr politisches Engagement für sie selbstverständlich ist und sie schon in ihrem Elternhaus so sozialisiert wurde.

Aus beruflichen Gründen ist ihre Familie, sie und ihr Mann haben vier Söhne, nach Düssel gezogen. Während wir uns unterhalten, fragt eine der Bedienungen im Lokal nach einem ihrer Söhne, ganz unaufgeregt antwortet sie. Diese Nähe zu den Nachbar ist es, was sie an Wülfrath so sehr schätzt.
Bei ihrer Kommunalpolitik, sie war sechs Jahre im Rat der Stadt Wülfrath, war es ihr wichtig, Frauen sichtbar zu machen. Sie hat Tiermedizin an der FU Berlin studiert und an der LMU München 2012 promoviert. Dr. Ophelia Nick hat mehrere Bücher geschrieben und, als sie noch Zeit dafür hatte, mit einer Freundin eine Schäferei betrieben. Das alles ist wirklich sehr glaubwürdig und wenig aufgesetzt. Mit ihren 49 Jahren hat Dr. Ophelia Nick schon eine Menge erreicht, ist mein Eindruck, doch hat nie die Bodenhaftung verloren.

Nach meinem Treffen mit ihr habe ich plötzlich Erinnerungen an die Zeit, als ich als Fotografin Angestellte beim Ministerpräsidenten des Landes NRW gewesen bin. Nach Abschluss meines Studiums hatte ich mich auf eine Ausschreibung hin dort beworben, denn ich wollte endlich verlässlich und regelmäßig Geld verdienen. In der Zeit, als ich dort angestellt gewesen bin und hauptsächlich mit Minister:innen, dem Ministerpräsidenten, Staatssekretär:innen und vor allem Beamt:innen zu tun hatte, habe ich jeden naiven Glauben an Politik, die ich jemals hatte, verloren. Das war auch gut so. Und ich habe gelernt, dass jedes Vorurteil, jeder Witz über Beamt:innen auf tatsächlich existierenden Menschen beruht. Doch ich habe in meiner Zeit dort auch erfahren, dass die Portraits, die ich mache, schon etwas anders sind, als das, was vor meiner Zeit produziert wurde. Es sprach sich herum und so kam auch der Regierungspräsident und Abteilungsleiter:Innen aus den Ministerien zu einem Shooting zu mir. Diese Erfahrung hat die Grundlage dafür gelegt, dass ich nach der Zeit in der Staatskanzlei erfolgreich als Portraitfotografin gearbeitet habe und es noch tue.
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