September 2022
Es sind 3 Monate vergangen, seitdem ich das letzte Mal in Wülfrath war und es ist einiges passiert. Ich hatte einen Unfall. Das Vorderrad meines Fahrrads ist in die Straßenbahnschiene geraten. Ich trug einen Helm und habe mir nichts gebrochen, was an ein Wunder grenzt, oder? Mein rechter Oberarm hat einen dicken Bluterguss und im Schultergelenk ist wohl einiges kaputtgegangen, doch eben nichts Knöchernes, was auf einem Röntgenbild zu sehen wäre. Ich kann meinen rechten Arm immer noch nicht wieder normal belasten, doch es geht mir gut und somit fahre ich heute nach Wülfrath, um mich mit Petra zu treffen.
Petra ist 59 Jahre alt, geschieden und hat zwei erwachsene Töchter, die nicht bei ihr wohnen. Sie hat sich zur Ernährungs- und Gesundheitsberaterin ausbilden lassen und übt diese Tätigkeit hauptsächlich online aus. Die Darmgesundheit ist einer der Schwerpunkte ihrer Arbeit.
Seit März 2019 ist Wülfrath ihr Zuhause. Sie liebt, wie sie sagt, den dorfähnlichen Charakter der Stadt und dass der Wald gleich um die Ecke ist. Im Netzwerk Wülfrather Frauen ist sie gerne aktiv. Zum Abschied schenkt sie mir eine Probe einer Aloe vera Lotion für meinen verletzten Arm. Petra hat schon in einigen Orten gewohnt, weil ihre Arbeit dies erforderlich machten und es erstaunt mich ein wenig, dass sie sich nun in Wülfrath so wohlfühlt.
Ich habe für mich entschieden, dass Wülfrath nicht der Ort ist, an dem ich die wohnen möchte. Düsseldorf ist inzwischen meine Heimat, das spüre ich immer deutlicher. Auch finde ich manche Erinnerungen an meine 21 Jahre in Wülfrath gelegentlich bedrückend. Was da wohl hochsteigt in mir? Womit ich mich dann wohl mal intensiver beschäftigen werde, ist mein Eindruck.