Mein Erlebnis auf der Demo gegen die AFD in Düsseldorf
Am heutigen Samstag hatte ich das Privileg, ein Teil, dieser größten Demonstrationen, die Düsseldorf wohl je erlebt hat, zu sein. Was als erwartete Versammlung von 30.000 Menschen gegen die AFD in Düsseldorf geplant war, entwickelte sich zu einem überwältigenden Ereignis, das die Herzen und Straßen der Stadt füllte. Über 100.000 Menschen jeden Alters strömten zu diesem historischen Moment zusammen.
Als ich mich auf den Weg zur Demo machte, konnte ich bereits eine Aufbruchsstimmung in der Luft spüren. Der Bus, den ich nahm, war überfüllt mit Gleichgesinnten, und schon vor dem Hauptbahnhof mussten wir aussteigen, da die Straßen von Menschenmassen überflutet waren und der Bus nicht weiterfahren konnte.
Die Energie und Entschlossenheit der Menschen, die für eine offene Gesellschaft kämpften, war förmlich greifbar. Entlang des Weges zur Demo sah ich eine Vielzahl beeindruckender Schilder und Transparente, die die Vielfalt und den Zusammenhalt der Teilnehmer widerspiegelten. Unter einem strahlend blauen Himmel und bei perfektem Wetter schienen wir alle vereint in unserem Anliegen.
Ein unbeschreiblich gutes Gefühl.
Als ich jedoch die Brücke, auf der sonst Autos den Rhein überqueren, erreichte, wurde mir klar, dass meine körperliche Konstitution nicht so war, dass ich es geschafft hätte, bis zum Ende der Demo mitzulaufen. Also entschied ich mich, den Rückweg anzutreten.
Die Straßenbahn stand still, blockiert von der Masse an Demonstranten. Geduldig wartete ich, während die Straßenbahnfahrerin uns über die Situation informierte. Nach einer Wartezeit von etwa zwei Stunden konnte die Straßenbahn endlich weiterfahren, ich musste nur etwa 30 Minuten dort sitzen.
Auf dem Heimweg überdachte ich mein Erlebnis. Ich war stolz, Teil dieser beeindruckenden Demonstration gewesen zu sein, die eine so klare Botschaft für Toleranz und Zusammenhalt sendete. Doch zugleich spürte ich die Erschöpfung, die dieser körperliche Einsatz für mich bedeutet hatte.
Diese Demonstration war mehr als nur eine Versammlung gegen eine politische Partei. Sie war ein Ausdruck der Solidarität, des Engagements und des gemeinsamen Wunsches nach einer Gesellschaft, die auf Respekt und Vielfalt basiert. Und ich bin dankbar, dass ich ein Teil davon sein konnte.
Und wenn ich mir die entstandenen Fotos so ansehe, habe ich ein Lächeln auf meinem Gesicht, denn: Ich kann es noch.