
Ehrlich, ich kann nicht nachvollziehen, was an diesem Foto der Grund dafür sein könnte, dass Instagram es aus meinem Account entfernt.

Daraufhin habe ich mich auf ein wirklich nicht leicht verständliches Widerspruchsverfahren eingelassen und bin nun sehr gespannt, ob jemand mitbekommt, was der Algorithmus hier angestellt hat.
Ich kann ja verstehen, dass Instagram Inhalte und Accounts daraufhin überprüft, ob diese gegen die von Instagram aufgestellten Regeln verstoßen. Lasst mich doch ein paar Worte zu diesen Gemeinschaftsrichtlinien von Instagram verlieren oder versuchen sie zu erklären:
Die Gemeinschaftsrichtlinien sind Regeln, die festlegen, wie man sich auf der Plattform verhalten sollte, um sicherzustellen, dass Instagram für alle Nutzer ein sicherer und respektvoller Ort bleibt. Sie erklären, welche Inhalte und Verhaltensweisen erlaubt sind und welche nicht. Hier sind die wichtigsten Punkte:
1. Respekt vor anderen: Behandle andere mit Respekt. Das bedeutet, keine Hassreden, Mobbing oder Belästigung. Instagram möchte, dass sich alle Nutzer sicher fühlen.
2. Keine Gewalt oder gefährliche Inhalte: Inhalte, die Gewalt fördern oder gefährliche Handlungen zeigen, sind nicht erlaubt. Dazu gehören auch Aufrufe zu Gewalt oder die Verbreitung von Gewaltvideos.
3. Kein Nacktbilder oder sexuelle Inhalte: Instagram erlaubt keine Nacktheit, außer in bestimmten Kunst- oder Bildungskontexten. Zum Beispiel sind Fotos von Gemälden oder Skulpturen erlaubt, wenn sie Nacktheit zeigen, aber persönliche Fotos dieser Art nicht.
4. Schutz von Kindern: Inhalte, die Kinder gefährden, sind streng verboten. Dazu gehören nicht nur sexuelle Inhalte, sondern auch jede Art von Ausbeutung oder Missbrauch.
5. Keine illegalen Aktivitäten: Instagram verbietet die Förderung von illegalen Aktivitäten, wie Drogenhandel oder das Teilen von Anleitungen für Straftaten.
6. Kein Spam: Die Plattform will, dass Beiträge authentisch sind. Spam, wie das massenhafte Versenden von Werbelinks oder das Erstellen von Fake-Accounts, ist nicht erlaubt.
7. Schutz der Privatsphäre: Veröffentliche keine privaten Informationen über andere Menschen, wie Adressen oder Telefonnummern, ohne deren Zustimmung.
Nun nocheinmal meine Frage: Inwiefern verstößt dieses Foto gegen diese Regeln?
In einem Kommentar auf Instagram wurde folgende Meinung geäußert:
„Es geht meiner Meinung darum, Menschen zu trainieren, unlogische Entscheidungen zu akzeptieren. Je öfter sie diese Erfahrung machen, umso weniger Widerstand erzeugt es dann noch. Klingt vielleicht wie ne Verschwörungstheorie, aber wundere Dich nicht, wenn das jetzt öfters passiert.“
Mir liegt es fern, solche Vorfälle als Zeichen von Kontrolle oder Manipulation zu interpretieren, denn es geht wohl eher um technische Unzulänglichkeiten und die Schwierigkeit, Richtlinien auf Milliarden von Posts korrekt anzuwenden.

In den letzten Jahren war Instagram für mich eine Plattform, die mir sowohl beruflich als auch persönlich neue Perspektiven eröffnet hat. Ich konnte meine Arbeiten einem größeren Publikum zeigen, mich mit anderen Kreativen vernetzen und auch Inspiration in den vielfältigen Beiträgen der Community finden.
Anfang 2023 wurde mein seit 10 Jahren bestehender Account ohne Vorwarnung komplett gelöscht – das war ein harter Schlag, denn alle meine über 2000 Kontakte waren so auf einen Schlag weg. Und nun das. Ein vollkommen harmloses Portrait wird gelöscht, weil es gegen Gemeinschaftsrichtlinien verstößt, was ganz offensichtlich jedoch nicht der Fall ist. Was hat sich in letzter Zeit verändert? Die Plattform, die einst ein Raum für kreativen Austausch war, fühlt sich zunehmend wie ein undurchdringlicher Algorithmus an – einer, der zu oft entscheidet, was gezeigt werden darf und was nicht. Instagram entschied, was ein Verstoß gegen die Richtlinien zu werten ist. Das war ein Wendepunkt für mich. Solche Entscheidungen wirken willkürlich und stehen im Widerspruch zu meinen Werten.
Instagram hat sich verändert. Es ist heute nicht mehr primär ein Raum für Kunst und Dialog, sondern wird oft von Trends, Filterblasen und oberflächlichen Likes bestimmt. Das Wesen der Fotografie, vor allem der Porträtfotografie, verlangt nach Tiefe und Authentizität. Die Algorithmen können das nicht erfassen – sie sind nicht dazu gemacht, Nuancen zu erkennen. Und so passiert es, dass gerade die Inhalte verschwinden, die das transportieren.
Ich habe mich entschieden, eine Pause von Instagram zu machen.
Nicht aus Trotz oder Enttäuschung, sondern weil ich Ruhe brauche, um meine kreative Arbeit wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ich möchte nicht in den endlosen Strom der Posts und Stories hineingezogen werden, die oft mehr Ablenkung als Inspiration bieten. Diese Pause ist eine bewusste Entscheidung, um mich auf meine eigene kreative Reise zu besinnen, ohne dabei den Algorithmus ständig im Hinterkopf zu haben.
Das heißt jedoch nicht, dass ich meine Arbeit nicht mehr teilen werde.
Im Gegenteil: Ich werde mich nun verstärkt auf meinen Blog konzentrieren. Dort habe ich die Freiheit, meine Fotografien und Gedanken ohne Einschränkungen zu präsentieren. Kein Algorithmus entscheidet, was sichtbar ist. Kein unsichtbarer Filter legt fest, ob ein Bild den Richtlinien entspricht oder nicht. Mein Blog ist der Ort, an dem ich meine Arbeit so zeigen kann, wie ich sie sehe – ungekürzt, unverfälscht und in ihrem vollen Kontext.
Ein Blog bietet mir und meinem Publikum die Möglichkeit, tiefer zu gehen. Hier kann ich nicht nur einzelne Bilder zeigen, sondern die Geschichten dahinter erzählen. Was bewegt mich, wenn ich ein Porträt aufnehme? Welche Gedanken und Gefühle sind in der Arbeit verborgen? Welche gesellschaftlichen Fragen spiegeln sich darin wider? Diese Art von Reflexion und Austausch ist auf Instagram nur schwer möglich, weil die Plattform eher auf Schnelligkeit und oberflächliches Engagement ausgelegt ist.
Für mich ist Fotografie immer mehr als ein bloßer Schnappschuss – sie ist ein Weg, die Welt zu betrachten, zu verstehen und mit anderen zu teilen. Deshalb lade ich alle, die meiner Arbeit bisher auf Instagram gefolgt sind, herzlich ein, meinen Blog zu besuchen. Hier werde ich weiterhin meine neuesten Arbeiten teilen, aber auch tiefergehende Gedanken zu Kunst, Fotografie und den gesellschaftlichen Themen, die mich bewegen.
Diese Pause von Instagram ist kein endgültiger Abschied, sondern eher ein Schritt in eine neue Richtung. Ich weiß, dass es jetzt an der Zeit ist, mich auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt. Auf meinem Blog findet all das statt – und ich freue mich darauf, diesen Raum mit euch zu teilen.