Es gibt Momente, in denen sich die Zeit leise schließt – wie ein Kreis. Ein solcher Moment war die Nachricht, dass die PHOTONEWS – Zeitung für Fotografie in ihrer aktuellen Ausgabe (Nr. 1/25) über mein Buch BEATE KNAPPE. Frau. Mutter. Fotografin. berichtet: mich als Fotografin vorstellt – nicht als Nachklang, sondern als Gegenwart.
Sechzig Jahre Fotografie liegen hinter mir. Nicht als Karriere, sondern als Lebensform. Ich habe mit der Kamera gedacht, gezweifelt, geliebt, gefragt – und manchmal auch überlebt. Dass dieses lange, eigenwillige Tun nun in einer Zeitung gewürdigt wird, die ich selbst seit Jahrzehnten lese, berührt mich tief. Es ist, als würde eine innere Stimme sagen: Ja, das alles war nicht umsonst.
Die Redaktion beschreibt meinen Weg zwischen Analogie und Gegenwart, zwischen den frühen Selbstportraits der 1960er Jahre und den jüngeren Serien über Frauen, Körper, Sichtbarkeit. Sie zitiert mich mit einem Satz, der mir immer wieder zum Maß geworden ist:
„Ich sah meine Fotografie nie als Beruf, sondern als Lebensform.“
Vielleicht ist genau das der rote Faden: Die Kamera als Denkraum, als Resonanzkörper, als Möglichkeit, Welt und Ich miteinander ins Gespräch zu bringen. Ich erinnere mich an den Beginn – Wülfrath, ein Rollfilm, das Licht im Badezimmer, die langsame Entwicklung auf dem Kontaktbogen. Und ich sehe die Gegenwart: mein Buch, das nun in den Händen anderer liegt. Worte, Bilder, Lebenslinien.
Gesehen zu werden – nach so vielen Jahren im eigenen Archiv – fühlt sich nicht wie Ruhm an, sondern wie Rückkehr.
Ein stilles Ja.