Nun gut, ich versuche mich an einem Rückblick für dieses Jahr, obwohl mich das gerade ziemlich melancholisch stimmt. Im Jahre 2023 habe ich den Rückblick auch an diesen Tag geschrieben.
Für 2024 hatte ich mir vorgenommen, meine Gesundheit in den Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit zu stellen, denn das war nach 2023 dringend notwendig. Nach meinem Unfall mit dem Rad, bei dem ich mir nichts gebrochen, jedoch eine Menge Blutergüsse zurückbehalten hatte und dann noch zweimal in meiner Wohnung gestürzt bin, war ich für eine lange Zeit recht unbeweglich. Daraufhin setzte in einer Windeseile der Muskelschwund ein, mit ziemlich blöden Folgen. Außerdem hatte ich 15 kg zugenommen und mein Diabetes2 feierte fröhliche Bergfeste – es stand also nicht gut um mich.
Weil ich nicht wirklich daran glaubte, etwas ändern zu können, wendete ich mich meinem Silbergrau – WOW Projekt zu, auch weil ich die 100 porträtierten Frauen endlich schaffen wollte. Doch davor wollte ich das Thema Stillleben, mit dem ich im Jahr 2023 so erfolgreich gestartet war, wieder aufleben lassen.
Doch zeitnah merkte ich, und das nicht erst nach einem schlimmen Hexenschuss, der mich lange Zeit lahm legte, dass mich das alles irgendwie ziemlich überforderte, und ich zog die Notbremse. Meldete mich zu einem Workshop zum Thema Embodiment und Erschöpfung an, und von meinem Arzt bekam ich ein neues Medikament.
Heute, im Dezember 2024, kann ich sagen: Es geht mir gut. Ich habe über 20 Kg abgenommen, meine Zuckerwerte sind nicht mehr besorgniserregend, und heute habe ich sogar einen für mich ungewöhnlich langen Spaziergang gemacht, das Wetter war traumhaft kalt. Ich kann noch nicht wirklich fassen, dass das möglich war. Ich versuche wieder regelmäßig in die Muckibude zu gehen und schlafe recht gut. Das alles werde ich im Jahr 2025 sicher toppen können.
Ende Januar 2024 war die wirklich beeindruckende Demo gegen die AfD hier in Düsseldorf. Dass meine Enkelkinder auch daran teilgenommen haben fand ich einerseits wunderbar, andererseits hat es mich erschrocken, dass diese Generation auch wieder gegen Nazis auf die Straße gehen muss.
Ich habe auch einige Portraits gemacht, doch insgesamt habe ich recht wenig fotografiert in diesem Jahr, in dem ich auch die „Promtography“ entdeckte und das arbeiten mit einer Fotodrohne.
Ich habe mich an einer Ausstellung in Oberhausen beteiligt und im Oktober war endlich meine „fuck you cancer“ – Ausstellung an der Uniklinik hier in Düsseldorf. Dann hingen Exponate von mir in einer Ausstellung im Stadtmuseum Düsseldorf: „Das ist Gesellschaft“. Und ich hatte mich entschlossen, aus den Männerportraits vom letzten Jahr ein Buch zu machen, jedoch ohne Text.
Dringend war auch meine Recherche zum Thema Werkverzeichnis, mit dem ich dann auch angefangen habe. Gleichzeitig habe ich mit meinen biografischen Notizen begonnen, daraus habe ich in den letzten beiden Folgen meines Podcasts auch gelesen. Diese Arbeit ist wirklich spannend und auch anstrengend. Mir wird immer mehr bewusst, dass die längste Zeit meines Lebens hinter mir liegt und dass es ungewiss ist, wie viel Zeit mir noch bleibt, das bedrückt mich manchmal.
Es gab zahlreiche wirklich interessante Begegnungen, Podcastfolgen und auch Blogartikel hier auf meiner Homepage.
Zusammenfassend kann ich wirklich sagen, es war ein interessantes und abwechslungsreiches Jahr, in dem ich viel gelernt habe, ist mein Eindruck. Ich fühle mich wirklich wohl in meinem Körper und lerne gerade damit umzugehen, dass ich im nächsten Jahr 75 Jahre alt werde. Manno, das ist wirklich alt. Die gesellschaftliche Situation ist nicht so, dass ich mich wohlfühle, sie bereitet mir eher Unbehagen. Ich würde mir selbst gerne zu meinem 75sten Geburtstag eine kurze Reise in die USA schenken, doch wenn ich daran denke, dass der Präsident dann Trump heißt, weiß ich nicht, ob das so eine gute Idee ist.
Ich beschäftige mich gerade intensiv mit dem Thema Rauhnächte, was mir gut gefällt.
Gleich werde ich wieder meine auf Zettel geschriebenen Wünsche verbrennen, diesmal aber auf dem Balkon, damit nicht wieder der Rauchmelder anspringt wie beim letzten Mal.
Ich stelle gerade verwundert fest, dass doch eine ganze Menge passiert ist in diesem nun zu Ende gehenden Jahr – hätte ich nicht gedacht. Ich freue mich auf das, was kommt – sehr sogar.