Nun ist es also so:
Ich habe kein Studio mehr.
Ich bin gefragt worden, ob ich deswegen wehmütig sei und konnte die Frage nicht wirklich eindeutig beantworten – da sind einfach zu viele unterschiedliche Gefühle momentan.
Ich bin z.B. sehr glücklich darüber, dass ich meinen Computer-Arbeitsplatz wieder da habe, wo ich wohne und somit selbst bestimmen kann, wann und wie lange ich daran arbeite. Bisher war es so, dass ich zu einer bestimmten Zeit, meistens so gegen 17:000h, aufhören und mich um meine Hundemädels kümmern musste. Wenn ich Zuhause arbeite, ist das, so wie bisher, nicht erforderlich. Sicher, ich muss mich um Jeannie kümmern, doch ich muss nicht ins Auto springen, durch den Berufsverkehr fahren usw. um dann anschließend Zuhause zu sitzen und nur darüber nachzudenken, was ich gerne am Computer arbeiten würde, ich kann es einfach tun. Das liebe ich, muss jedoch aufpassen, mich darin nicht zu verlieren.

Der Hundehort hat geschlossen wg. Sommerferien und daher muss ich meinen Tag so organisieren, dass Jeannie auch zu ihrem Recht kommt. Außerdem sieht es hier, bei mir Zuhause, immer noch wirklich ziemlich schlimm aus, denn ich muss ja zwei “Haushalte“ zu einem verschmelzen und blicke hier nur auf Kartons – Kartons – Kartons. Ich schmeiße momentan eine Menge weg – was ich bisher so nicht konnte. Schaffe neue Strukturen und endlich Ordnung, ist mein Eindruck. Ich wusste bisher weder von meinem Messie-Anteil noch von dem, der unbedingt Ordnung haben möchte. Ich freue mich jedoch darüber, eine neue Ordnung schaffen zu können – ehrlich!

Gestern war nun die Übergabe der Räume, in denen ich bisher mein Studio hatte. Ich hatte im Vorfeld ein eigenartiges Gefühl, was ich jedoch nicht wirklich benennen konnte; ich neige in der letzten Zeit zu unangemessenen Reaktionen.
Doch, dass ich in der letzten Nacht wirklich schlecht geschlafen habe und das zum ersten Mal seit Wochen und auch üble Träume hatte, hat sicher damit zu tun gehabt, was dabei vorgefallen ist.

Als ich vor meinem Studio ankam, es wurde doch tatsächlich genau dort ein Parkplatz frei, wartete der Vertreter der Eigentümerin mit einer mir unbekannten Frau. Es stellte sich heraus, dass sie die Rechtsanwältin der Vermieterin war und sich alle Mühe gab „Beschädigungen“ am Fußboden zu finden. Für mich waren das alles ganz normale Gebrauchsspuren, die eben auftreten, wenn 5 Jahre lang dort gearbeitet worden ist.

Ich musste doch tatsächlich meinen Anwalt anschreiben, um ihn um eine juristische Beurteilung der Angelegenheit zu bitten. Es geht mir damit wirklich nicht gut.

Dabei gab es allen Grund zur Freude. Ich hatte es am Vormittag doch wahrlich geschafft, das Paket, mit meiner neuen Kamera, bei der Post abzuholen.

Ich habe am Montag mehrfach versucht, zum Postamt zu gehen, aber jedes Mal war die Schlange vor dem Eingang einfach zu lang. Da ich es wirklich nicht mag, lange in einer Schlange zu stehen, vor allem nicht mit einer Maske, habe ich mich entschieden, es an diesem Tag nicht zu tun. Bei Einkäufen für Lebensmittel stelle ich mich natürlich an, wenn nur ein oder zwei Personen vor mir sind, aber wenn die Schlange zu lang ist, gehe oder fahre ich wieder. Meine Lebenszeit ist mir zu wertvoll, um sie mit Warten zu verbringen.

​Also bin ich am Dienstag früh genug losgefahren, so das ich um kurz vor 9:00h am Postamt war und siehe da, ich musste nicht wirklich anstehen, um mein Paket abholen zu können. Darum hätte ich eigentlich gut gelaunt sein müssen. Doch da war diese eigenartige Vorahnung …

Für heute nun hatte ich eine Schulung bei Nikon gebucht und mir wurde, als einzige Teilnehmerin, eines Zoom Workshops, die Handhabung und Einstellungsmöglichkeiten der Kamera erklärt. Momentan raucht mir tatsächlich der Kopf und, wenn es aufgehört hat zu regnen, werde ich jetzt erst einmal eine Rund in den Wald fahren, um meinen Kopf wieder freizubekommen, vielleicht nehme ich die Kamera mit.

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