Unfassbar!
Da wurde mir heute Morgen, via eMail, vorgeworfen, dass ich im März nach Ameland “geflohen” bin. So, als wenn ich zu den Personen gehören würde, die am Ballermann Fete machen.
Erinnern wir uns: Es war die Zeit, in der die Gefahr “Corona” uns so langsam bewusst wurde. Meine Schwester und ich hatten ein Haus auf Ameland gebucht und einen Urlaub mit meiner Tochter und meinen Enkelkindern geplant. Da es kein staatlich verordnetes Reiseverbot gab, hätten wir die gezahlte Miete nicht erstattet bekommen, wenn wir nicht gefahren wären, Die Grenzen waren geöffnet und die Fähren fuhren. Meine Tochter hat, aufgrund der damaligen Informatioslage, allerdings entschieden nicht mitzukommen.
Meine Schwester und ich fuhren in einer Kiste (Auto) von einem Haus zu einem anderen, ohne Kontakt zu Menschen. Auf der Insel versorgten wir uns selber, gingen einkaufen und beachteten die Vorsichtsmassnahmen. Wir waren zusammen, was wir, wenn wir nicht gefahren wären, nicht hätten sein können. Am Strand und im Wald begegneten wir keinen Menschen.
Wo war da ein Problem?
Wem haben wir geschadet?
Wessen Freiraum haben wir beschnitten?
Auf den Parkplätzen haben wir allerdings auch andere Fahrzeuge mit Kennzeichen aus NRW  und der BRD gesehen, wir waren also nicht die einzigen, die gefahren waren, die eigenständige Entscheidungen getroffen hatte.
Nach drei Wochen fuhren wir zurück ein Tag, nachdem die Niederlande zum Risikogebiet erklärt wurden und wir haben uns bei den zuständigen Gesundheitsämtern gemeldet und eine 14 Tage dauernde Quarantäne eingehalten, so fern dies möglich war – wir waren ja auch zuvor quasi in Quarantäne.
Meine Tochter und meine Enkelkinder habe ich drei Monate nicht gesehen, das war sehr hart. Inzwischen hat sich die Informationslage geändert und wir sehen uns regelmäßig und keiner ist krank geworden. Was auch bitte so bleiben soll.

Was ich mich jedoch frage ist, was an meinem Verhalten im März kritikwürdig gewesen ist? Ich habe gegen kein Gesetzt verstoßen und ich habe keinen Menschen gefährdet, was ja wohl das wichtigste ist. Drei Wochen am Meer haben unserem Immunsystem sicher recht gut getan.

So genug davon. Das Leben ist zu kurz um sich mit sowas lange zu beschäftigen, oder?

logo

Melden Sie sich hier zu meinem Newsletter an und bleiben Sie informiert.

You have Successfully Subscribed!