Heute vor einem Jahr ist das passiert, was sich kein Mensch wünscht. Die Ärztin, die mir gegenüber saß, sagte „… ja, es ist Krebs!“ Ich spüre noch die Hand meiner Tochter, die sie auf meinen Rücken gelegt hatte, um mir zu vermitteln: Ich bin bei dir.

Wir haben dann gleich einen OP-Termin verabredet. Das Adenokarzinom sollte nicht in meinem Körper verbleiben. Ich stand ein paar Tage vor meinem Urlaub. Es sollte, wie immer in dieser Jahreszeit, nach Ameland gehen. Und nun das.
KREBS.
Wünscht sich kein Mensch.
Braucht kein Mensch.
Ich war innerlich taub, ist meine Erinnerung. An den Urlaub erinnere ich mich nur schemenhaft, es war bestimmt schön wie immer, ach ja, ich habe dort einen Podcast aufgenommen zum Thema Ameland.
Und ich hatte Gäste. 2 Frauen, die noch länger als meine Schwester und ich, nach Ameland fahren.
Und ich habe jeden Morgen die Siegerpose eingenommen und mir vorgestellt, dass die Ärztin mir gegenüber sitz und sagt: „Der Krebs ist weg.“ Das hat mir das Gefühl gegeben nicht machtlos zu sein, erinnere ich mich.

Nach meiner Rückkehr war dann die OP und im Oktober war der Krebs dann weg. Das liest sich so glatt, war es aber nicht. Doch es ist vorbei und ich werde engmaschig untersucht und hoffe immer, das alles in Ordnung bleibt. Vor ein paar Wochen schien es das nicht zu sein, stellte sich dann aber als Fehlalarm raus, was gut ist. So eine Erfahrung hinterlässt sein Spuren, schon klar.
Es ist viel passiert seit dem. Vor allem kann ich mir keine Krankenhausserien mehr ansehen, obwohl ich gerne wüsste, wie es bei Grey’s Anatomy weitergeht, es geht nicht mehr, nach meinen 2 OP-Erfahrungen im letzten Jahr.

Ich habe aktuell kein eigenes Studio mehr und gewöhne mich daran. Ja, ich habe sogar den Eindruck, dass es so richtig ist. Ich bin heil froh darüber, dass ich in diesen Coromazeiten keine deratige finanzielle Belastung mehr habe, wie es ein eigenes Studo darstellt.

Mein Buch und meine Ausstellung sind fast fertig und am 4. Oktober wird die Ausstellung eröffnet. Das sind, mit heute, noch 17 Tage. Wahnsinn – oder?

Alle Abzüge, also Fotos für die Ausstellung habe ich zusammen und warte noch auf die Passepartouts. Da gab es ein kleines Problem, den die Passepartoutwerkstatt hat die falsche Lieferadresse eingegeben und nun versuchen wir seit Tagen dieses Paket, es wiegt 26 kg, umzuleiten, denn so ein Paket kann ich mir in keinem Paketshop abholen. Bin sehr gespannt wie sich diese Sache entwickeln wird.

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