Vivian Maier
Sie wurde am 1. Februar 1926 in New York City geboren und verbrachte einen Großteil ihres Lebens als Kindermädchen. Gestorben ist sie am 21. April 2009 in Chicago. Ihre Leidenschaft für die Fotografie entwickelte sie parallel zu ihrem Beruf, wobei sie stets eine Kamera bei sich trug. Obwohl sie ein zurückgezogenes und anonymes Leben führte, hinterließ sie eine riesige Sammlung von Negativen, die erst nach einer Auktion ihrer Habseligkeiten entdeckt wurden.
John Maloof, ein Historiker, ersteigerte 2007 eine Kiste voller Negative bei einer Zwangsversteigerung in Chicago. Nachdem er die Bedeutung dieser Fotografien erkannt hatte, begann er, die Arbeiten zu sichten und bekannt zu machen. Gleichzeitig erwarb auch der Sammler und Geschäftsmann Jeffrey Goldstein Teile von Maiers Werk. Beide spielten eine entscheidende Rolle bei der Bekanntmachung von Vivian Maier und der Organisation von Ausstellungen, Veröffentlichungen und der Dokumentation “Finding Vivian Maier“.
Vivian Maiers Arbeiten zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, alltägliche Szenen und Menschen in einem außergewöhnlichen Licht darzustellen. Ihre Fotografien fangen die Essenz des städtischen Lebens ein, wobei sie ein besonderes Augenmerk auf die oft übersehenen Details und Momente des täglichen Lebens legte.
Vivian Maier gilt heute als eine der bedeutendsten Straßenfotografinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre Arbeiten bieten einen intimen und ungeschönten Blick auf das Leben in amerikanischen Großstädten und haben viele zeitgenössische Fotografen inspiriert. Ihr Vermächtnis lebt in den zahlreichen Ausstellungen, Büchern und Dokumentationen weiter, die ihre bemerkenswerte Geschichte erzählen.
Ihre Fotografien sind ein wertvolles historisches Dokument und ein künstlerisches Meisterwerk, das weiterhin Menschen auf der ganzen Welt inspiriert und bewegt. Ich empfinde es als unsagbar traurig, dass die Fotografien erst nach ihrem Tode entdeckt wurden.
Straßenfotografie ist ein Genre der Fotografie, das das alltägliche Leben und die Menschen in öffentlichen Räumen dokumentiert. Sie ist gekennzeichnet durch spontane Aufnahmen, die oft ohne vorherige Planung oder Inszenierung gemacht werden.
Die Straßenfotografie hat ihre Wurzeln in der Dokumentarfotografie und wurde im frühen 20. Jahrhundert populär. Einige einflussreiche Straßenfotografen sind:
- Henri Cartier-Bresson: Bekannt als Pionier der Straßenfotografie, prägte er den Begriff des “entscheidenden Augenblicks” und war Mitbegründer der Agentur Magnum.
- Robert Frank: Sein Buch “The Americans” gilt als Meilenstein der Straßenfotografie und bot eine kritische und intime Sicht auf die amerikanische Gesellschaft.
- Garry Winogrand: Bekannt für seine energiegeladenen und chaotischen Straßenszenen, die das Alltagsleben in den USA einfangen.