analog 1984
Identitätskrisen sind wie Nebelschwaden, die sich in unseren Gedanken schlängeln, und Selbstzweifel wie Schatten, die uns in den stummen Stunden der Nacht heimsuchen. Es ist, als würden wir auf einem ständig schwankenden Pfad wandern, umgeben von den schillernden Farben unserer eigenen Existenz. Die persönlichen Umbrüche des Lebens formen und zerbrechen uns gleichermaßen, wie die Gischt des Ozeans auf den Felsen prallt und sie formt, bis sie schließlich nachgeben. Tiefe Konflikte aus der Vergangenheit schlummern in den Tiefen unserer Seele, manchmal unbemerkt, manchmal wie ein ständiges Murmeln im Hintergrund. Sie weben sich in unsere Identität, färben sie mit den Farben vergangener Schlachten und ungesagter Worte.
Sebstportrait Dortmund 1989
„Ich bin angekommen“, flüsterte es in mir, als ob ich endlich einen sicheren Hafen gefunden hätte.
Vielleicht war es notwendig, aus dem Leben zu fallen, um zu erkennen, dass ich die Kraft habe, mich selbst wieder aufzurichten.
Und so setze ich meinen Weg fort, langsam, aber stetig, mit der Gewissheit, dass ich nicht nur ankommen werde, sondern auch in meinem Leben Fuß fassen werde, fester und entschlossener als je zuvor.
Selbstportrait - analog
analog - etwa 1980
In einem Augenblick scheinbar zufälliger Handlungen offenbarte sich mir eine Wahrheit, die mein Innerstes erschütterte: Es war die Fotografie, die mir half, alles zu erkennen. Ein einzelnes Foto, das ich rein zufällig mit meiner neuen Technik digitalisierte, wurde zum Spiegel meiner Seele. Als das Bild auf meinem Bildschirm erschien, durchdrang mich ein Gefühl von, ja wovon?
Erinnerungen?
Fotografien haben die Macht, nicht nur das abgebildete Ereignis, sondern auch Gefühle aus dieser Zeit wieder in Erinnerung zu holen. So erinnerte ich mich daran, wie sich der Körper meines Babys angefühlt hatte, erinnerte mich an glückliche Moment, an Lachen und einen glücklichen Alltag meines Lebens.
Ich erkannte, dass die wahre Fülle nicht im Äußeren liegt, sondern im Inneren, in den Beziehungen, die wir pflegen, und den Momenten, die wir teilen. Und mir wurde bewusst, dass das Leben selbst ein Kunstwerk ist, das darauf wartet, von mir entdeckt zu werden.
Hier kommen jetzt analoge Fotos, die ich aktuell digitalisiert habe, nach dem Zufallsprinzip habe ich in mein Archiv gegriffen. Die Fotos sind ein Dokument von und erinnern mich an mein Leben.
analog
Nun betrachte ich die Welt um mich herum mit neuen Augen. Sehe die Schönheit im Alltäglichen und die Fülle im Hier und Jetzt. Werden weiter mein analoges Archiv digitalisieren, um mich an mein Leben zu erinnern, an all das, was ich erlebt und erlitten habe, gesehen und geliebt habe. Das wird mir helfen, mich nicht mehr im Mangel zu fühlen und die unendliche Quelle der Liebe und des Überflusses zu entdecken, die in jedem Augenblick auf mich wartet.
Und so halte ich wieder einmal eine Fotografie in meinen Händen, nicht nur als Erinnerung an vergangene Zeiten, sondern als Zeugnis meiner Reise zu mir selbst, meiner Erkenntnis, dass das Leben ein Geschenk ist, das es zu feiern gilt, und die größte Fülle darin liegt, geliebt zu werden und zu lieben.
analog 1984 USA San Francisco
analog 1984 USA San Francisco
Selbstakzeptanz ist eine Oase in der Wüste der Selbstzweifel. Doch oft scheint sie unerreichbar, verschleiert von den Schleiern unserer eigenen Unsicherheiten und Ängste. Doch wenn wir den Mut finden, die Schleier zu lüften, können wir das funkelnde Juwel der Selbstliebe entdecken, das in jedem von uns ruht.
So gehen wir weiter, durch die Täler der Verwirrung und die Gipfel der Erkenntnis, auf der Suche nach einem Gefühl der Verbundenheit mit uns selbst. Denn in dieser Reise der Selbstfindung liegt die Essenz unseres Lebens, ein unendlicher Tanz zwischen Licht und Schatten, Zweifel und Gewissheit, der uns letztendlich zu unserer wahren Identität führt.