Gerade habe ich eine Rezension zu meinem letzten Buch bekommen:
Erstmal ist es gar nicht schlimm, dass das Cover “falsch herum” ist. So ist schon auf Anhieb klar: Hier habe ich was Besonderes in den Händen. Ich bin physisch dazu gezwungen, das Exemplar umzudrehen. Was für ein wunderbarer Einstieg und Aufforderung, die folgenden Bilder möglichst von allen Seiten zu betrachten! Sich mental darauf einzulassen, dass ich gleich viele unterschiedliche Persönlichkeiten sehen (und hören) werde.
Ich finde die 10 Männerportraits gut inszeniert und beleuchtet. In jedem Bild hast du die Persönlichkeit herausgearbeitet und auch zugelassen, dass manche eben nicht möglichst grimmig, entschlossen und männlich dreinschauen, sondern bei einigen Bildern auch Zweifel und Unsicherheit zum Ausdruck kommt.
Sehr schön finde ich auch die Baumrinde/Holz Symbolik, die Du an bestimmten Stellen aufgreifst. Gerade bei Männern hinterlässt das Leben so manche Spuren, die nicht sichtbar sind. Ein stummer stiller Baum, wettergegerbte Rinde mit Falten und Furchen, ein knorriger Ast sind ein guter Weg, diese innere “Spuren des Lebens” nach außen sichtbar darzustellen.
Die Podcasts sind ein echtes Highlight. Ich habe noch nicht alle durchgehört, aber Udo hat mir zum Beispiel sehr imponiert, während mir eine andere Person nicht so gefallen hat. Interessanterweise war die Bildwahrnehmung völlig anders herum. Viel zu schnell schiebt man jemanden in eine Schublade, weil “einem die Nase nicht passt.”
Alles in allem finde ich das Buch sehr gelungen, es lädt zum Durchblättern, immer-mal-wieder zur Hand nehmen und Hinhören ein (welches Buch kann das schon von sich behaupten!) und hilft mir sicher auch persönlich meine eigene Fotografie weiter zu erforschen und zu entwickeln.