To see the world, things dangerous to come to, to see behind walls, draw closer, to find each other and to feel. That is the purpose of life.
Das war das Motto des ehemaligen Life Magazins. Siehe auch diesen Blogbeitrag
Ich frage mich gerade, ob dieses Motto vielleicht auch eine Bedeutung für mein Leben hat? Es, mein Leben, zu reflektieren, scheint ja mein täglich Brot zu sein. Just in diesem Moment fühle ich mich aufgefordert, darüber nachzudenken, was es bedeute zu schreiben „…mein täglich Brot…„.
Der Ausspruch bezieht sich auf etwas, das für mich von zentraler Bedeutung ist und in meinem täglichen Leben eine wesentliche Rolle spielt. Ursprünglich stammt der Ausdruck aus dem christlichen Gebet „Vaterunser“, in dem die Bitte „unser tägliches Brot gib uns heute“ enthalten ist. Hier steht das „tägliche Brot“ symbolisch für das Notwendige, die zum Leben gebraucht wird, wie Nahrung, aber auch im übertragenen Sinne für alle lebenswichtigen Bedürfnisse.
Wenn ich also sage, dass etwas „…mein täglich Brot…“ ist, meine ich damit, dass diese Sache oder Tätigkeit grundlegend und notwendig für meinen Alltag oder mein Wohlbefinden ist. Es bedeutet, dass diese Sache eine wichtige Gewohnheit, eine wesentliche Aufgabe oder eine ständige Notwendigkeit in meinem Leben darstellt.
Doch zurück zu dem Motto des ehemaligen Life -Magazins.
Mit 74 Jahren habe ich schon über sieben Jahrzehnte damit verbracht, die Welt durch die Linse meiner Kamera zu sehen und für mich bedeutet „Die Welt sehen“ nicht nur, verschiedene Orte zu besuchen, sondern auch, die vielen Facetten des Lebens zu erfassen – die Landschaften, die Kulturen, die Menschen und die Momente, die das menschliche Dasein ausmachen.
Der Ausdruck „things dangerous to come to“ verweist auf den Mut und die Entschlossenheit, sich Herausforderungen zu stellen und Risiken einzugehen. Habe ich gefährliche Situationen erlebt? Weder war ich in Kriegsgebieten, bei Naturkatastrophen oder in politisch instabilen Regionen. Diese Erfahrungen habe ich nicht gemacht.
„Hinter die Mauern sehen“ bedeutet, über die Oberfläche hinauszuschauen und die tieferen Schichten der Realität zu erforschen. Ich behaupte mal, das habe ich getan. Ich habe mich bemüht, die Geschichten hinter den Bildern zu enthüllen – die Emotionen, die Kämpfe, die Freuden und die Leiden der Menschen, die ich fotografierte. Im Laufe der Jahre habe ich sicher auch gelernt, mit Empathie und Verständnis zu sehen und vielleicht auch die Fähigkeit entwickelt, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Im Laufe der vielen Jahre habe ich es verstanden, Vertrauen aufzubauen und Nähe zu den Menschen zu entwickeln, die ich fotografierte.
„Näher herankommen“ bedeutete für mich, sich auf die Menschen einzulassen und echte Verbindungen zu schaffen. Diese Nähe ermöglichte es mir, authentische und intime Momente festzuhalten, die die Essenz des menschlichen Lebens einfangen. Ich habe mich bemüht, Gefühle auszudrücken, denn sie sind zentrale Aspekte des menschlichen Lebens. Für mich bedeutet das auch heute noch, mit meiner Arbeit Brücken zwischen Menschen zu bauen und mit meiner Fotografie Empathie und Verständnis zu fördern.
„That is the purpose of life“ – das ist der Sinn des Lebens. Meine Fotografien sind Zeugnisse meines Lebens. Insgesamt ist das Motto des Life Magazins ein Aufruf, die Welt mit offenen Augen und einem offenen Herzen zu sehen, mutig zu sein, hinter die Fassaden zu schauen, Nähe zu suchen, Verbindungen zu schaffen und die tiefsten menschlichen Gefühle zu erleben und auszudrücken. In dieser Suche nach Wahrheit, Schönheit und Menschlichkeit finde ich als Fotografin Sinn in meinem Leben. Also ist es nicht zu übertrieben, dieses Motto auch zu dem Motto meines Lebens als Fotografin zu machen.