Elliott Erwitt ist 95-jährig im November in New York gestorben. Die letzten 20 Jahre seines Lebens hat er sich mit der Aufarbeitung seines fotografischen Werks beschäftigt. Sollte ich jetzt auch damit beginnen? 2020, anlässlich meiner geplanten Retrospektive und des dazu erschienene Buchs hatte ich schon einmal damit begonnen, es ist dann wieder in Vergessenheit geraten. Doch nun steht es ganz oben auf meiner Wunsch-To-do-Liste.
Mein 2023 war geprägt durch diverse gesundheitliche Probleme. Corona, Heuschnupfen, Bronchitis und daraus resultierende Lungenprobleme, die Liste scheint endlos. Ich wurde immer energieloser und schaffte es nicht mehr, kurze Strecken zu laufen, geschweige denn Treppen zu steigen. Jedoch konnte ich ein Buch kreieren und auch fotografieren. So begann ich Anfang des Jahres mit meinen Stillleben.
Ich nahm Episoden für meinen Podcast Momentaufnahme auf und kreierte ein weiteres Portraitprojekt. Also kreativ sein geht bei mir offensichtlich immer.
Ein Arzt, den ich um Hilfe bat, meinte nur, ich sei alt und krank und das wäre jetzt so. Einer Ärztin, der ich mein Leid klagte und davon sprach, dass mein Leben so keine Qualität mehr hätte, fragte mich, ob ich selbstmordgefährdet sei, eine andere meinte, meine 10 Minuten seien um, als ich sie um Hilfe bei meinem Gewichtsproblem bat.
Ich war verzweifelt und wurde es immer mehr, denn ich erinnerte mich gut an das Jahr 2022, in dem ich voller Energie gewesen bin und mehrmals in der Woche zum Sport gehen konnte, da war im Jahr 2023 nicht dran zu denken. Kein Wunder, dass ich im Laufe des Jahres 15 kg zugenommen habe. Mein Frust stieg ins Unermessliche. Meine Schwester hatte dann die Idee, die ich kurzfristig in die Tat umsetzte, nach Ameland zu fahren. Auf der Insel erlebte ich, wie ich mich von Tag zu Tag besser fühlte. Wieder in Düsseldorf lief die Uhr rückwärts und es ging mir wieder schlecht.
Was war der Unterschied?
Schnell kam ich auf die jodhaltige Luft an der Nordsee und somit auf das Thema Schilddrüse. Ich habe keine mehr und substituiere seit vielen Jahren mit dem Medikament L-Thyroxin. Lt. einer aktuellen Blutuntersuchung, meiner Hausärztin, sollte es da auch keine Probleme geben. Doch meine miserable Befindlichkeit musste doch einen Grund haben. Sie hatte keine Antwort. Also befragte ich Dr. Google zu dem Thema und stieß auf ein Buch, in dem alle meine Beschwerden aufgelistet waren und auch die Gründe dafür und wie es möglich sei, dies zu ändern.
Ich war fassungslos. Schließlich habe ich nicht Medizin studiert und sollte mich auf meine Ärzt:innen verlassen können bei der Lösung eines gesundheitlichen Problems und nicht auf Dr. Google. Da ich jedoch von denen keine Hilfe bekam, entschied ich mich, die Aminosäuren, die in dem Buch als Lösung genannt wurden, zu kaufen und zu schlucken. Außerdem machte ich einen Termin beim Endrikrinolgen für den jährlichen Check-up meiner Schilddrüse, doch der lag zu diesem Zeitpunkt weit in der Zukunft.
Was dann passierte, kann ich fast nicht fassen, denn es geht mir seitdem von Tag zu Tag besser. Meine Energie kommt zurück und Spaziergänge sind wieder möglich, ich kann klarer denken, habe keine Stimmungsschwankungen mehr und auch den Eindruck, dass meine Blutzuckerwerte sich verbessern. Meine Laune verbesserte sich, denn ich begann mich wieder fast „normal“ zu fühlen.
War das tatsächlich möglich?
Es schien so.
Leider stürzte ich in meiner Wohnung, da war wohl zu viel an Energie im Spiel und ich hatte dann mehrere Blutergüsse, die bekanntlich nur langsam heilen und konnte meinen rechten Arm nur eingeschränkt nutzen.
Als ich, vor einigen Jahren ein Problem damit hatte, die Nacht durchzuschlafen, hatte ich eine Ärztin um Hilfe gebeten, denn eine Diabetikerin braucht einen erholsamen Schlaf, weil sich die Blutzuckerwerte ansonsten verschlechtern. Doch die damalige Ärztin antwortete mir, dass sie grundsätzlich keine Schlafmittel verschreibt und meinte: „Wer schläft schon durch?“ Daher bin ich dann wieder zu Dr. Google gegangen und auf Tryptophane gestoßen, das schlucke ich seitdem und mein Schlaf hat sich stark verbessert. Doch ich werde durch meine Blase aufgefordert, ins Bad zu gehen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag war das wohl auch der Fall. Da ich wirklich tief schlafe und trotzdem aufstehe, um ins Bad zu gehen, erinnerte ich mich nicht oder nur sehr schwach daran, dass ich wohl gegen einen Türpfosten gestolpert sein muss, denn beim Duschen am Morgen hatte ich unbekannte Schmerzen auf der rechten Körperseite. Wärme brachte keine Linderung, das tat erst Heparin Salbe.
Was ich damit sagen will, ist, mein Alltag scheint gerade voll zu sein mit Wehwehchen jeglicher Art und trotzdem scheint es mir jeden Tag besser zu gehen und meine alte Energie kommt zurück.

Nun ist Dezember und ich hatte den Termin zum Check-up meiner nicht mehr vorhandenen Schilddrüse. Fast wäre ich nicht hingegangen zu diesem Termin, weil ich nach den frustrierenden Erfahrungen mit Ärzt:innen in diesem Jahr kein Interesse an noch so einer Erfahrung hatte. Und dann erlebte ich mein Weihnachtswunder 2023, denn dieser Arzt war neu in der Praxis, in der ich vor einem Jahr schon einmal gewesen war, und er hörte mir zu, nahm mich ernst und schlug mir vor, ein altbewährtes Medikament für meinen Diabetes einzusetzen, denn bei der Menge an Insulin, das ich momentan spritze, ist eine Reduzierung meines Gewichts unmöglich. Aktuell wiege in 121 kg.

Daher wird 2024 meine Gesundheit meine gesamte Aufmerksamkeit haben.

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