Das Geheimnis der Veränderung ist, dass man sich mit all seiner Energie nicht darauf konzentriert das Alte zu bekämpfen, sondern darauf das Neue zu erbauen.

– Sokrates

Gegenwart

Vergangenheit

Wir brauchen das Vertrauen, die Zuversicht, die Gewissheit und die Sicherheit, dass wir den kommenden Tag und unsere Zukunft meistern werden. Dass wir es schaffen, ein erfolgreiches, glückliches und zufriedenes Leben zu führen. Dieses Vertrauen lässt uns am Morgen fröhlich aus dem Bett springen und wir werden als selbstbewusste Menschen unserer Zukunft relativ optimistisch, angstfrei, sorglos und unbekümmert entgegengehen.

Selbstbewusstsein bedeutet, das „Überzeugtsein von seinen Fähigkeiten, von seinem Wert als Person“.

Es ist wirklich kurios, den Menschen vor meiner Kamera begegne ich mit einer hohen Wertschätzung und mit viel Empathie, mir selbst gegenüber scheint mir das nicht wirklich möglich zu sein. Denn mein Eindruck ist der, dass ich genau dieses Selbstbewusstsein zum Teil eingebüßt habe.

1983

Selbstportrait, schwarz-weiß, Beate Knappe, Düsseldorf, Portrait,

2020

In der Episode # 147 meines Podcast Momentaufnahme versuche ich eine Bilanz der vergangenen 5 Jahre zu ziehen.

Warum 5 Jahre? Weil im März 2019 die erste Episode meines Podcasts online gegangen ist.
In den vergangenen Wochen war ich zur Ruhe gezwungen, diese Zeit habe ich genutzt. Ein tieferer Blick auf meine Existenz offenbarte mir, dass, wahrscheinlich nicht nur mein Leben, von einer dynamische und zyklische Natur ist, die uns in einer Art Wellenbewegung immer näher zu uns selbst bringt. Diese Metapher der Wellenbewegung symbolisiert die Aufs und Abs, die Höhen und Tiefen, die wir durchleben, und zeigt, wie jeder Moment, jede Erfahrung, uns ein Stückchen näher zu unserem wahren Selbst führt.

Wellen sind ein grundlegendes Phänomen der Natur. Ob im Ozean, im Klang oder im Licht – sie alle folgen ähnlichen Prinzipien: Sie haben Amplituden, Frequenzen und Bewegungsmuster. Diese Wellen sind nicht statisch; sie sind ständig in Bewegung, sie wachsen, erreichen einen Höhepunkt und fallen dann wieder ab. Unser Leben spiegelt diese Bewegung wider. Es gibt Momente des Triumphs und der Freude, die Gipfel unserer Existenz, und es gibt Phasen des Rückzugs, der Reflexion und des Wachstums, die Täler und in so einem Tal befinde ich mich gerade.

Jeder Mensch durchläuft in seinem Leben eine Vielzahl von Erfahrungen – sowohl positive als auch negative. Diese Erlebnisse formen uns, sie prägen unser Denken, unser Handeln und unser Selbstverständnis. In Zeiten des Erfolgs fühlen wir uns oft bestätigt und selbstbewusst. Doch es sind die Zeiten der Herausforderung und des Leids, die uns wirklich zum Nachdenken zwingen, die uns dazu bringen, innezuhalten und über unser Leben und unser Sein zu reflektieren.

In den Höhen unseres Lebens, wenn alles gut zu laufen scheint, tendieren wir dazu, nach außen zu blicken, uns auf unsere Erfolge und die Bestätigung durch andere zu konzentrieren. Diese Phasen sind wichtig für unser Selbstbewusstsein und unsere Motivation. Doch in den Tiefen, wenn wir mit Schwierigkeiten konfrontiert sind, wenden wir unseren Blick nach innen. Wir fragen uns nach dem Sinn unseres Tuns, suchen nach tieferen Bedeutungen und erkennen oft, dass es nicht die äußeren Umstände sind, die unser wahres Selbst definieren, sondern unser innerer Kern, unsere Werte und Überzeugungen.

Die Wellenbewegung des Lebens führt uns unweigerlich zu einer tieferen Erkenntnis unserer selbst. In den Höhen lernen wir, was uns antreibt, was uns begeistert und wo unsere Stärken liegen. In den Tiefen entdecken wir unsere Resilienz, unsere Fähigkeit, mit Schmerz und Verlust umzugehen, und die wahren Quellen unseres Glücks. Diese zyklische Natur des Lebens zwingt uns dazu, uns immer wieder neu zu definieren und unsere Prioritäten zu überdenken.

Ich erlebe gerade eine intensive Reflexion über mein bisheriges Leben und habe den Eindruck, die wahre Weisheit des Lebens liegt in der Fähigkeit, sowohl die Höhen als auch die Tiefen zu integrieren. Jede Erfahrung, sei sie positiv oder negativ, ist ein Teil unseres Weges zu uns selbst. Indem wir lernen, beide Seiten zu akzeptieren und aus ihnen zu lernen, wachsen wir als Menschen. Die Wellenbewegung des Lebens ist somit nicht nur eine Abfolge von Ereignissen, sondern ein ständiger Prozess der Selbstfindung und -entwicklung.

In der buddhistischen Philosophie wird oft betont, dass das Leben im ständigen Wandel begriffen ist und das Anhaften an statische Vorstellungen von Glück und Erfolg nur zu Leiden führt. Ähnlich sieht auch die Wellenmetapher vor, dass wir lernen, mit den natürlichen Schwankungen des Lebens zu fließen, anstatt gegen sie anzukämpfen. Indem wir die Wellen reiten, wie ein Surfer im Meer, lernen wir, Balance zu finden und die Reise selbst zu genießen.

Das Leben als Wellenbewegung zu betrachten, eröffnet uns eine tiefere Einsicht in die Natur unserer Existenz. Es zeigt, dass jeder Moment, jede Erfahrung, uns näher zu unserem wahren Selbst bringt. Die Höhen lehren uns, was uns antreibt und erfüllt, während die Tiefen uns unsere innere Stärke und Resilienz offenbaren. Durch die Integration dieser Erfahrungen wachsen wir und entwickeln ein tieferes Verständnis für uns selbst und unser Leben. Die Wellen des Lebens zu akzeptieren und zu nutzen, anstatt gegen sie anzukämpfen, ist der Schlüssel zu einem erfüllten und authentischen Dasein.

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